Alter biologisches

Kenngröße eines Menschen, die durch definierte, biotisch bedeutsame Merkmale (Indikatoren) den momentanen physischen Entwicklungsstand mit dem Ziel einzuschätzen beabsichtigt, die Relation zum –kalendarischen Alter festzustellen.

Zur Ermittlung bzw. Einschätzung des biologischen Alters existieren verschiedene Methoden. Für das Kindes- und Jugendalter sind unter anderem besonders gebräuchlich: – Bestimmung des Knochen- bzw. Skelettalters (auf der Grundlage von Röntgenaufnahmen zumeist des Handgelenks oder der Epiphysenfugen des Unterarmes bzw. Unterschenkels); -Bestimmung des Reifungsalters (Indikatoren sind das Auftreten und die Ausprägung der weiblichen bzw. männlichen sekundären Geschlechtsmerkmale); – Bestimmung des Körperhau-Proportionsalters (verschiedene Verfahren auf der Grundlage von Messungen der Körperhöhe, der Körpermasse und z. T. bestimmter körperlicher Breiten-bzw. Umfangsmaße). Zur Objektivierung des biologischen Alters bei Erwachsenen und besonders bei älteren Menschen müssen andere biotisch bedeutsame Indikatoren als bei Kindern und Jugendlichen herangezogen werden. Die Komplexität und Synchronität speziell von Alterungsprozessen erfordert darüber hinaus den Einsatz multifaktorieller Verfahren, um z. B. momentane Funktionszustände des kardiapulmonalen Systems, des Bewegungsapparates, der Sinnesorgane u. a. wesentlicher Funktionsbereiche prüfen und diese zu einem aussagevalenten biotischen Altersindex vereinigen zu können. Voraussetzungen zur Einschätzung des biologischen Alters sind in jedem Falle hinreichend verlässliche Referenzwerte der Indikatoren zum jeweiligen kalendarischen Alter bzw. Altersbereich, um eine entsprechende Diagnose zu ermöglichen. Die Einschätzung des biologischen Alters ist für die Sportpraxis wesentlich, da zwischen dem kalendarischen Alter und dem biologischen Alter zum Beispiel während der –Pubeszenz oder –Adoleszenz häufig Differenzen von plus/minus zwei bis vier Jahren und bei Bürgern zwischen 50 und 60 Jahren sogar von 15 und mehr Jahren auftreten. Daraus ergeben sich sportpraktische Konsequenzen besonders für die Belastungsgestaltung und speziell in der Kindheit und Jugend darüber hinaus für die Leistungs- und –Eignungsbeurteilung. [74]

 

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