Ausdauer anaerobe

Leistungsvoraussetzung für eine muskuläre Ausdaueranforderung, die durch anaerobe Stoffwechselvorgänge leistungsmäßig bestimmt und begrenzt wird.

HOLLMANN unterscheidet zwischen der lokalen anaeroben Muskelausdauer bei Beanspruchung kleiner Muskelgruppen durch dynamische Arbeit (z. B. Bewegungen in den Finger- und Handgelenken gegen einen Widerstand von über 50 bis 70% der maximalen statischen Kraft) und der allgemeinen anaeroben Ausdauer bei Beanspruchung einer größeren Muskelmasse. Die allgemeine anaerobe dynamische Ausdauer hat nach HOLLMANN besondere Bedeutung bei intensiven Belastungen zwischen 10 und 120 s (Sprint, Schnelligkeits- und Kurzzeitausdauerdisziplinen). Bei längerer Belastungsdauer nimmt der leistungsbestimmende Einfluss der anaeroben Stoffwechselprozesse ab, und die aerobe Ausdauer übernimmt die führende Rolle der Energieversorgung. Unter Stoffwechselaspekt hängt die anaerobe Ausdauer von der anaerob zu entwickelnden Energiemenge ab (energiereiche Phosphate, anaerobe Glykolyse) und der Fähigkeit des Sportlers, trotz eintretender großer Sauerstoffschuld und hohen Laktatwerten die Leistung mit hoher Intensität fortzusetzen. Neben der anaeroben dynamischen Ausdauer wird die anaerobe statische Ausdauer unterschieden, wenn mehr als 15 % der maximalen statischen Kraft eingesetzt werden muss und die Durchblutung zunehmend gestört ist oder Kontraktionen mit mehr als 50% der maximalen statischen Kraft ausgeführt werden, bei denen die statische Komponente überwiegt (Haltegriffe beim Ringen/Judo, Kreuzhang im Gerätturnen). [15]

 

 

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