Bewegungsempfinden

1. Komplexe Disposition zur differenzierten, zweckmäßigen Aufnahme und Verarbeitung sensornotorischer Informationen bei der Realisierung eigener Bewegungshandlungen.

Das Bewegungsempfinden basiert auf den bei der Bewegungsausführung entstehenden Empfindungen. Diese stellen eine Form der Widerspiegelung der Bewegungstätigkeit im Zentralnervensystem auf der Grundlage von Informationen (Afferenzen) hauptsächlich des kinästhetischen Analysators (Kinästhesie) in Wechselwirkung mit den anderen Analysatoren dar. Diese Informationen sind nicht bewußtseinspflichtig und nur zum Teil bewußtseinsfähig. Das Bewußtmachen im Sport erfolgt z. B. über die zeitliche Kopplung mit optischer, taktiler oder verbaler Informationsgebung. Diese Empfindungen bilden die Grundlage für die Wahrnehmung eigener Bewegungshandlungen (Bewegungswahmehmung). Das Bewegungsempfinden kommt in der Bewegungskoordination zum Ausdruck, besonders ausgeprägt in der Feinabstimmung der Muskelkräfte auf äußere Kräfte. Spezifische Formen des Bewegungsempfindens sind Wasserempfinden, Skiempfinden, Ballempfinden. In der Sportpraxis ist allgemein die wissenschaftlich nicht korrekte Bezeichnung als „Gefühl“ üblich (Bewegungsgefühl, Wassergefühl, Skigefühl, Ballgefühl u. a.). Im Sport ist ein gut ausgeprägtes Bewegungsempfinden Voraussetzung für das Erreichen sportlicher Höchstleistungen und kann zielgerichtet geschult werden (Sensibilisierungstraining). Dafür ist allerdings jahrelanges, regelmäßiges Training unabdingbare Voraussetzung.

= Bewegungsgefühl

2. Kognitiver Aspekt des Bewegungsgefühls. [19;50;62]

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