Gruppengespräch

Pädagogisch-psychologisch gelenkter Erfahrungsaustausch in Sportlergruppen mit dem Ziel, individuell neue Erkenntnisse zu erlangen, gemeinsam Handlungsstrategien zu erarbeiten, Ziele zu formulieren und sich gegenseitig zu motivieren sowie Probleme in den sozialen Beziehungen zu lösen.

Die Einbeziehung methodischer Ansätze aus der Gesprächs- und Familientherapie und ihre spezielle Anwendung auf sportrelevante Fragen können eine wesentliche Bereicherung der in der Trainingspraxis üblichen pädagogischen Gruppenarbeit darstellen. Der „Bewegungserfahrungsaustausch“ (BEIER) stellt eine solche Möglichkeit dar. Im Gruppengespräch lernt der Sportler, durch den Austausch von Bewegungserfahrungen die eigenen Bewegungsempfindungen bewußter zu erfassen und zu verbalisieren sowie die Bewegungsvorstellungen zu erweitern bzw. zu vertiefen. Besondere Lerneffekte werden durch eine leistungsinhomogene Zusammensetzung der Gruppen erreicht, da sich Sportler in bezug auf bewegungsregulatorische Inhalte häufig untereinander besser „verstehen“ bzw. „verständlich machen können“, als dies dem Trainer gelingt. Diese Methode unterstützt beispielsweise die Ausbildung bewegungsregulatorischer Grundlagen (Bewegungswahrnehmung, Bewegungsvorstellung) und trägt zur Verbesserung von Informationsprozessen im Techniktraining bei. Gruppengespräch mit Sportlern unterschiedlichen Leistungsniveaus, aber auch unterschiedlicher Sportarten zu generell bedeutsamen Themen (z. B. Motivation, Wettkampfvorbereitung u.ä.) sind oft deshalb effektiver, weil Konkurrenzprobleme eine geringere Rolle spielen. [40]

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