Gruppenklima

Von den Gruppenmitgliedern erzeugte und weitgehend einheitlich erlebte Atmosphäre in Gruppen, die auch für Außenstehende spürbar ist. 

Der komplexe Sachverhalt des Gruppenklimas läßt sich vor allem an folgenden Kriterien erkennen:

  • Besonderheiten des Netzes sozialer Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern ohne permanente multilaterale Spannungen
  • Grad des subjektiven Wohlbefindens, Gebunden- und Geborgenseins
  • Stil, Ton und Normen des kommunikativen und kooperativen Verhaltens
  • Beziehung der Gruppenmitglieder zu ihrem Leiter und sein Führungsverhalten gegenüber der Gruppe
  • Herausbildung der gruppeninternen Führungskräfte und ihre aufgabenbezogene und bedingungsspezifische Differenzierung (Rolle des Mannschaftskapitäns)
  • Identifikationsgrad der Gruppenmitglieder mit den Gruppennormen.

Ein gutes Gruppenklima wird als wohltuend, harmonisch, hilfreich und motivierend erlebt. Ein schlechtes Gruppenklima resultiert aus Spannungen, gegenseitigen Vorbehalten, bilateralen Zerwürfnissen, belastenden Meinungsverschiedenheiten und latenten Verdächtigungen, wodurch die Gruppe als sozialpsychologischer Organismus real gefährdet ist.
Auch für Trainingsgruppen und Mannschaften bildet ein gutes Gruppenklima eine maßgebliche motivierende Bedingung. Das typische Gefühl des Geborgenseins, Gebraucht- und Verstandenwerdens begünstigt die Entfaltung individueller Leistungspotenzen und fördert das Bestreben, sich für seine eigene Gruppe einzusetzen. Als Beleg dafür kann auch gelten, daß Sportler in der Ursachenerklärung für gute Leistungen häufig auf den herrschenden Teamgeist verweisen, die Atmosphäre zwischen Sportlern und Führungskräften würdigen und die Harmonie in den sozialen Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern betonen. [44]

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