Hemmung

1. Unterdrückung der Erregung im Nervensystem.

Ablaufende physiologische Vorgänge werden durch H. langsamer. Bei Hirntätigkeit ist jede motorische Erregung von H. begleitet. Somit wird das motorische Programm kontrolliert und vor Überbeanspruchung geschützt. Wesentliche Schutzhemmung des Zentralnervensystems ist der Schlaf.

2. Gehemmtheil oder Gehemmtsein als situativer Zustand oder verfestigte  Persönlichkeitseigenschaft, durch die dem Handeln innere Hindernisse und Barrieren entgegenstehen.

Diese Widerstände können bereits die Antriebsregulation durchdringen (Antriebshemmung) oder die Ausführung trotz großen Bedürfnisdruckes und innerer Erregung erschweren oder ganz verhindern. H. in diesem negativen Sinne ist mit einem erlebten Kompetenzdefizit verbunden und erzeugt vor allem in den interpersonellen Beziehungen Angst, Scheu, Verlegenbeit, Unterwürfigkeitsdenken, aber auch verdeckte Aggressionen, Vergeltungsahsichten und Rachegefühle. Der gehemmte Mensch ist ein psychisch gestörtes Individium, weil er sowohl seine Leistungsvoraussetzungen nicht voll entfalten kann und in der Befriedigung seiner Bedürfnisse behindert ist, dadurch frustriert wird und darunter seelisch leidet. Massive Mißerfolgserlebnisse können auch im Sport zeitweilige H. hervorrufen und zu Verunsicherungen im Leistungsund Sozialverhalten führen.
Die komplexe Anforderungsstruktur des Spitzensports muß zwangsläufig psychisches Gehemmtsein als wichtiges negatives Auswahlkriterium berücksichtigen. Das widerspricht keineswegs der praktischen Erfahrung, daß Sport als psychotherapeutisches Mittel und selbsterzieherisches Vorbild beim Abbau von Hemmungen Wertvolles leisten kann. [47; 44]

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