Interesse

Konstrukt, mit dem eine spezifische kognitive ( erkenntnismäßige) Einstellung zu bestimmten Gegenständen, Tätigkeiten, Erlebnissen, Erscheinungen und/oder Sachverhalten der Wirklichkeit bezeichnet wird, denen man als „Reizfeld“ gesteigerte Aufmerksamkeit und Anteilnahme entgegenbringt und mit denen man sich mit dem Ziel, sie besser kennen und verstehen zu lernen, intensiver auseinandersetzt.
Interessen haben in bezug auf die Tätigkeit orientierende und motivierende Wirkung. Sie üben starken Einfluß aus auf die Aufmerksamkeit und fördern damit den Erwerb von Wissen (Kenntnissen und Erkenntnissen) und Können (Fähigkeiten und Fertigkeiten) in bestimmten Lebensbereichen.
Interessen variieren nach Richtung (Gegenstand des Interesses), Stärke (Intensität), Dauer
und Position in der Interessensstruktur des Individuums. Faktorenanalytische Untersuchungen der Interessensstruktur haben ergeben, daß die Interessensrichtungen (bzw. die Interessensbereiche) genauso vielfältig sind wie die Bereiche der menschlichen Umwelt und des Bewußtseins (z.B. Wirtschaft, Politik, Kunst, Technik, verschiedene Wissenschaftsbereiche, Musik, Sport).
Interessen, die sich als Folge von Lernerfahrungen entwickeln, die in einem engen Kontext zur Gesamtentwicklung stehen, sind relativ konstante inter- und intraindividuell variierende Persönlichkeitsmerkmale. Sie unterliegen starkem emotionalem Einfluß, der sich u. a. aus der erfolgreichen oder weniger erfolgreichen Zuwendung (oder auch Abneigung) zu den einzelnen Interessensbereichen  ergibt.
Im Sport sind es vor allem die Freude an der sportlichen Tätigkeit, die Erfolgserlebnisse und die positiven Erfahrungen, die dauerhafte Sportinteressen herausbilden helfen. Kontinuierliches sportliches Üben und Trainieren setzt das Interesse am Sport (an einer Sportart oder Disziplin)  voraus. Das Interesse am Sport im allgemeinen und an einer Sportart im besonderen wird im Prozeß der sportlichen Tätigkeit herausgebildet, geformt und gefestigt. Grundlage dafür ist das Erleben (Bewußtwerden) der subjektiven Bedeutsamkeit des Sports mit seinen vielfältigen Möglichkeiten und seine emotionale Anziehungskraft. [37]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert