Kegeln

1. Allgemein: Sportart, bei der mittels einer Kugel die größtmögliche Zahl von Kegeln am Ende der Kegelbahn umgeworfen werden soll.

Kegeln, 1157 erstmalig urkundlich erwähnt, wird auf das Steinzielstoßen der Germanen zurückgeführt. Das sportliche Kegeln entwickelte sich nach dem 1. Weltkrieg. Es wird jetzt auf Asphaltbahn, Bohlenbahn, Scherenbahn und Bowlingbahn betrieben.

Wichtigste Regeln: Meist ist die Hälfte der Würfe ins volle Kegelfeld (in die vollen) zu spielen, mit der anderen Hälfte muss das Kegelfeld bis zum letzten Kegel abgeräumt werden (Abräumen). Auf der Bohlenbahn wird nur in das volle Kegelfeld gespielt. Für die Bowlingbahn sind internationale Regeln maßgebend. Jeder gefallene Kegel wird mit 1 Punkt bewertet. Die numerierten Kegel sind auf einer genormten Standfläche (Vierpass) mit 9 bzw. 10 (auf der Bowlingbahn als Dreieck) Kegelstandplatten aufgestellt.

Das Kegeln ist eine sehr traditionelle Sportart mit hohem emotionalem Wert, die bis ins hohe Alter von Männern und Frauen betrieben werden kann. Es bietet sich in verschiedenen Varianten in besonderer Weise auch als Freizeitsport für alle Behinderten an. Hierbei wird es in vielen Abwandlungen wie z.B. dem Galgenkegeln und dem Tischkegeln durchgeführt. Diese Formen können mit großem freudvollem Effekt auch von Schwerstbehinderten realisiert werden.

Sportgerät: Die Kugel (aus Kunststoff) und die Kegel (meist aus Weißbuche oder Kunststoff).

Kugeln für:

  • Asphalt und Scherenbahn (Durchmesser 16,0 cm; Masse 2800- 2900 g)
  • Bohlenbahn (Durchmesser 16,5 cm; Masse 3050-3150 g)
  • Bowlingbahn (mit drei Grifflöchern, Durchmesser 21,8 cm; Masse 7257 g).

Kegel für:

  • Asphalt-, Bohlen- und Scherenbahn (40 cmhoch)
  • Bowlingbahn – als kunststoffbemantelter Pin (38,1 cm hoch).

Sportstätte: Die Kegelbahn, je nach Disziplin eine Asphalt-, Bohlen-, Scheren- oder Bowlingbahn. Sie ist als spezifische Sportstätte überdacht.

Kegeln
Skizze von Kegelsportbahnen mit verbindlichen Maßen
1 = Asphaltbahn
2 = Bohlenbahn
3 = Scherenbahn
4 = Bowlingbahn

2. Kegeln für Behinderte: Vorwiegend von Körperbehinderten wettkampfmäßig nach den Vorschriften des Deutschen KegelBundes (DKB) betriebenes Kegeln.

Es wird auf Asphalt-, Bohlen- und Scherenbahnen gespielt. An Wettkämpfen können Körperbehinderte und Sehgeschädigte nach zum Teil unterschiedlichen und modifizierten Wettkampfregeln teilnehmen. Je nach Art und Schwere der Behinderung werden die Spieler nach speziellen Klassifizierungsregeln eingestuft, um allen unabhängig vom Ausmaß der Behinderung eine möglichst gleiche Chance für den Wettkampf zu geben. Die Einstufung erfolgt nach einem Punktsystem von 1 bis 5 mit ganzen und halben Punkten.

Im Normalfall werden bei den Männerwettbewerben 100 Wurf, bei Frauenwettbewerben 60 Wurf gespielt. Bei Sehgeschädigten wird aus dem Stand gekegelt, ein Helfer ist erlaubt. Er kann die Kugel zureichen und Orientierungshilfen geben (akustische Signale). Das Spielen der Kugel mit beiden Händen ist möglich. Bei einer entsprechenden Behinderung (z. B. Beinamputation) ist auch Körperbehinderten das Spiel aus dem Stand oder mit beiden Händen gestattet. [12; 73; 5; 53]

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