Konflikt

Psychischer Spannungszustand, der durch das Bewußtwerden von mindestens zwei unterschiedlichen oder konträren Handlungszielen und Lösungsmöglichkeiten gekennzeichnet ist, deren relative subjektive Gleichgewichtigkeit zwiespältige Gefühle erzeugen und eine Entscheidung erschweren und verzögern.

Ein intrapersoneller Konflikt kann das Schwanken zwischen angenehmen und erstrebenswerten Dingen sein, das Abwägen von unangenehmen und positiven Seiten des Problems bedeuten und sogar das Wählenmüssen zwischen zwei aversionsgeladenen Situationen oder Handlungen beinhalten. Auf dieser Sicht basiert das Appetenz-Aversions-Modell der klassischen Konfliktforschung.

Modell der klassischen Konfliktforschung

Die Konfliktlösung erfolgt durch eine Entscheidungsleistung, deren Ergebnis als Erleichterung, spannungsmindernde Klärung und seelische Befreiung empfunden wird. Interpersonelle Konflikte sind latente oder manifeste Spannungen, die aus verfestigten Meinungsunterschieden und Interessengegensätzen resultieren. Sie können zwischen zwei Partnern, Gruppenmitgliedern, ganzen Gruppen und größeren Gruppierungen entstehen. Typische Formen sind Verteilungs-, Bewertungs- und Beurteilungskonflikte.

Die sportliche Tätigkeit ist ein konfliktträchtiges Aktionsfeld, da sie vom Sportler vielfältige Entscheidungen verlangt, die wegen ihrer persönlichen Tragweite, leistungsentscheidenden Folgen und Unbestimmtheit in den Erfolgsaussichten Konfliktlagen vorschalten können. Neben diesen intrapersonellen Konflikten können auch unterschiedliche interpersonelle Spannungszustände auftreten. Meinungspolarisierungen in Trainingsgruppen und Mannschaften, Cliquenbildungen oder Widersprüche zwischen Sportlern und Trainer können ebenso eine konflikthafte Verhärtung erfahren, wie die sozialen Beziehungen zwischen einzelnen Mannschaften, die aus umstrittenen Leistungsvergleichen oder langen Traditionslinien resultieren können. Verfestigen sich solche Konstellationen, dann können sie auch den Inhalt sozialer Einstellungen überlagern und dem wettkampfmäßigen Zusammentreffen bei Aktiven und Zuschauern eine spezifische Brisanz verleihen (Ortsderby). [44]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert