Makrozyklus

Großer, aus mehreren Perioden und/oder Mesozyklen bestehender Trainingsabschnitt, der in seiner inhaltlichen, dialektisch-methodischen und belastungsmäßigen Grundstruktur und damit in seiner Hauptwirkungsrichtung im Trainingsprozeß wiederkehrt.

Die Wiederkehr findet in der Regel auf höherer qualitativer und quantitativer Stufe des Trainings, der Belastung und Beanspruchung statt. Die Funktion eines Makrozyklus besteht in der Herausbildung der sportlichen Leistungsfähigkeit bzw. der sportlichen Form. Die den Makrozyklus bildenden Mesozyklen werden innerhalb des Makrozyklus unter trainingsmethodischem Aspekt so angeordnet und miteinander verbunden, daß der Makrozyklus, ebenso wie der Periodenzyklus jeweils eine Phase der Herausbildung, eine Phase der relativen Stabilisierung und optimalen Ausprägung und gegebenenfalls eine Phase des zeitweiligen Rückgangs der sportlichen Leistungsfähigkeit bzw. der sportlichen Form in sich vereint. Makrozyklen können als Jahrestrainingszyklen im Sinne einer einfachen Periodisierung des Trainingsjahres existieren (Periodenzyklus). Im modernen sportlichen Training findet man solche Makrozyklen allerdings nur noch relativ selten. Häufiger sind sie als Halbjahreszyklen im Sinne einer Doppelperiodisierung des Trainingsjahres oder als drei Abschnitte in einem Trainingsjahr, also im Sinne einer dreifachen Periodisierung vorzufinden. In der Sportpraxis werden auch zuweilen noch ,,kleinere“ Zyklen als Makrozyklus bezeichnet.

Bezüglich des Aufbaus der Makrozyklen kann es, der Spezifik der Sportarten entsprechend, beträchtliche Abweichungen im Aufbau der Makrozyklus geben. Diese beziehen sich auf die inhaltliche, zeitliche und belastungsmäßige Struktur. So erfordert beispielsweise eine Sportspielart infolge des PunktspielWettkampfsystems eine wesentlich längere und inhaltlich anders gestaltete Wettkampfpeyiode oder andere Wettkampfmesozyklen als beispielsweise Rudern oder Kugelstoßen. Abweichungen erfordern auch der Nachwuchs- gegenüber dem Hochleistungssport Besonders in den ersten Etappen des Nachwuchsleistungssports kann nicht auf relativ lange Abschnitte für eine gediegene Grundausbildung verzichtet werden (Vorbereitungsperioden, grundlegende Mesozyklen). Im Hochleistungssport werden dagegen derartige Abschnitte infolge der größeren Belastbarkeit der Sportler und des dichteren Wettkampfkalenders teilweise bedeutend kürzer. Auch Mehrjahreszyklen werden in der Literatur zuweilen als Makrozyklus bezeichnet. Es wird dabei besonders auf die Olympiazyklen verwiesen. Die Einordnung des Olympiazyklus in die Trainingszyklen muß als problembehaftet betrachtet werden (BERGER/MINOW, 1990). [6]

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