Maximalkraftfähigkeit

Konditionelle Fähigkeit, die in der höchstmöglichen Kraft bei maximaler, willkürlicher Kontraktion gegen einen festen Widerstand bzw. beim Überwinden einer maximalen Last zum Ausdruck kommt.

Bestimmungsfaktoren der Maximalkraftfähigkeit sind der Muskelquerschnitt und die Muskelmasse, der Muskelfasertyp und die Fähigkeit zur Aktivierung der schnell und langsam kontrahierenden Fasern, die intramuskuläre Koordination, die Energiebereitstellung über den anaeroben alaktaziden Stoffwechsel unter Nutzung der energiereichen Phosphate (ATP, ADP, Kreatinphosphat) und die psychische Mobilisationsfähigkeit. Das primär vom Muskelquerschnitt abhängige gesamte Kraftpotential kann nur bei elektrischer Reizung des Muskels (Elektromyostimulation) aktiviert werden (Absolutkraft). Im Vergleich dazu ist die bei willkürlicher Kontraktion erreichbare Maximalkraftfähigkeit um 30-40% geringer. Dieses Kraftdefizit kann man durch Maximalkrafttraining gegen große Widerstände bei schneller Muskelkontraktion reduzieren und damit die verfügbare Maximalkraftfähigkeit im Rahmen des gegebenen Kraftpotentials auch ohne weitere Muskelhypertrophie steigern. 

Maximalkraftfähigkeit ist eine wichtige Leistungsvoraussetzung für Maximal- und Schnellkraftleistungen; das Anforderungsniveau ist sportart- bzw. disziplinspezifisch determiniert. In Sportarten bzw. -disziplinen, in denen erheblich hohe Widerstände zu überwinden sind, z. B. Gewichtheben, Ringen und Hammerwerfen, hat sie leistungsentscheidenden Einfluß. Eine Steigerung der Maximalkraftfähigkeit ist auch im Schul-, Breiten- und Alterssport unter dem Aspekt einer harmonischen Entwicklung der Gesamtmuskulatur ein erstrebenswertes Ziel, um eine höhere körperliche Leistungsfähigkeit erreichen zu können. Maximalkraftfähigkeit bildet man nach vielseitiger muskulärer Vorbereitung zur Erhöhung der Belastbarkeit mit Belastungsformen des Maximalkrafttrainings aus. Bei Trainingsanfängern, im Schul- und Gesundheitssport sowie zum Auftrainieren atrophierter Muskulatur erweisen sich auch das Kraftausdauer- und Schnellkrafttraining als maximalkraftfördernd.

Exakt wird die Maximalkraftfähigkeit unter isometrischen Kontraktionsbedingungen mit dynamometrischen Einrichtungen gemessen. Der erhaltene Wert ist für die gemessene Muskelgruppe und die gewählte Winkelsteilung gültig. In der Trainingspraxis wird jedoch häufiger die ohne längere Pause höchstens einmal zu bewegende maximale Last bei festgelegter Bewegungsamplitude als Indikator genutzt. [15]

= Maximalkraft

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