Mehrjahreszyklus

Über mehrere Jahre hinweg verlaufender Trainingsabschnitt, der in seiner inhaltlichen, didaktisch-methodischen und belastungsmäßigen Grundstruktur und damit in seiner Hauptwirkungsrichtung im Trainingsprozeß wiederkehrt.

Mehrjahreszyklen sind nur für den Hochleistungssport und für das Training solcher Sportler typisch, die mehrfach an solchen Wettkampfhöhepunkten teilnehmen, die zeitlich mehrere Jahre auseinander liegen, wie zum Beispiel Olympische Spiele, und diese Wettkämpfe als Hauptorientierungspunkte ihres Trainingsaufbaus betrachten und nutzen.

Die bekanntesten Formen der Mehrjahreszyklen sind die vierjährlichen Olympiazyklen, die zunächst als „Organisationsstruktur“ entstanden sind, nunmehr aber zunehmendes Interesse hinsichtlich ihrer inhaltlichen Gestaltung erwecken. Für ihren Aufbau empfahl beispielsweise MATWEJEW (1981) folgende Grundstruktur: 1. und 2. Jahr – Jahrestrainingszyklus mit erweiterter Vorbereitungsperiode (Erhöhung des allgemeinen Niveaus der funktionellen Möglichkeiten, Aneignung neuer Formen der sportlichen Technik und Taktik u.a.); 3. Jahr – Vorwegnahme der Grundzüge des Trainingsaufbaus und des Wettkampfsystems, die für das Olympiajahr festgelegt sind und ihre Erprobung; 4. Jahr – Realisierung, notfalls mit Korrekturen. Ein solches Vorgehen und andere vorgeschlagene Vorgehensweisen (vgl. BERGER/MINOW, 1990) sind noch als problembehaftet anzusehen.

Eine auf erkannten Gesetzmäßigkeiten beruhende wissenschaftliche Grundlage für den Aufbau von Mehrjahreszyklen gibt es noch nicht. Die vorliegenden Veröffentlichungen beruhen fast ausschließlich auf der Verallgemeinerung praktischer Erfahrungen. [6]

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