Mikrozyklus

Kurzer, aus mehreren Trainingseinheiten bestehender Trainingsabschnitt, der in seiner inhaltlichen, didaktisch-methodisehen und belastungsmäßigen Grundstruktur und damit in seiner Hauptwirkungsrichtung ständig wiederkehrt.

Die Wiederkehr kann unmittelbar erfolgen, aber auch unter Zwischenschaltung anderer Mikrozyklen. Durch eine Gliederung des Trainings in Mikrozyklen sollen Trainingsaufgaben, für deren Lösung eine ganz bestimmte Trainingsstruktur in einer relativ kleinen zeitlichen Dimension typisch ist, wiederholt bewältigt werden.

Die Hauptfunktion des Mikrozyklus besteht darin, den Trainingseffekt einschließlich des motorischen Lerneffekts einer für den Mikrozyklus festgelegten Anzahl von Trainingseinheiten in die vorgesehene Richtung zu lenken und ein optimales Gesamtergebnis zu erzielen. Mikrozyklen haben eine Länge von mindestens zwei Trainingseinheiten bis zu mehreren Tagen. In der Mehrheit der Fälle werden Mikrozyklen als Wochenzyklen geplant und realisiert. Diese Länge wird in einigen Fällen aber auch überschritten.

Unter der Sicht der zu lösenden Hauptaufgaben und Hauptinhalte des jeweiligen Mikrozyklus unterscheidet man nach MATWEJEW ( 1981) grundlegende Mikrozyklen, Wettkampfvorbereitungs-, Wettkampf- und Wiederherstellungsmikrozyklen. Das in der Literatur und in der Praxis zuweilen anzutreffende Verwenden anderer Begriffe deutet nicht auf wesentliche inhaltliche Widersprüche hin.

Bestimmend für den Aufbau des Mikrozyklus ist einerseits die jeweilige Ziel- und Aufgabenstellung des Mesozyklus, in dem der jeweilige Mikrozyklus eingeordnet ist. Andererseits sind auch dem Mikrozyklus selbst innewohnende Gesetzmäßigkeilen maßgebend für seinen Aufbau. Hierzu zählen beispielsweise die sich vollziehenden Ermüdungs- und Erholungsprozesse und der Heterochronismus der Wiederherstellungsprozesse. Weiter zu beachtende Gesichtspunkte sind die Leistungsfähigkeit, der Trainingszustand, die Belastbarkeit (einschließlich der psychischen Belastbarkeit) sowie Besonderheiten der jeweiligen Sportart oder Disziplin.

Aus diesen Bestimmungsfaktoren ergibt sich, daß es ein allgemeingültiges Schema für den Aufbau der Mikrozyklen nicht geben kann. Die Bedeutung eines wohldurchdachten und möglichst wissenschaftlich begründeten Aufbaus des Mikrozyklus wird um so größer, je dichter die Trainingseinheiten im Mikrozyklus beieinanderliegen. [6]

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