Muskelrelaxation progressive (PMR)

Von E. JACOBSON um 1930 entwickelte, im Sport gegenwärtig neben dem autogenen Training am häufigsten eingesetzte Methode zur psychischen und muskulären Entspannung.

Das Übungssystem geht von dem Grundgedanken aus, daß durch schrittweise (progressive) Entspannung einzelner Muskelgruppen eine psychophysische Gesamtumschaltung des Organismus erreicht werden kann. Indem die einzelnen Muskelgruppen erst an- und danach wieder entspannt werden, erarbeitet sich der Sportler ein differenziertes Gefühl für unterschiedliche Spannungszustände in der Muskulatur und wird in die Lage versetzt, den gesamten Körper oder einzelne Abschnitte (z. B. Schulter-/Rückenbereich) willkürlich zu entspannen bzw. zu kontrollieren. Das methodische Prinzip läßt sich (im Gegensatz zum autogenen Training) als „Weg von der Peripherie zum Zentrum“ kennzeichnen.

Mit der PMR werden die Wiederstellung, Schlafstörungen, die Konzentration und allgemeine Ruhigstellung günstig beeinflußt. Die Kombination mit dem ideomotorischen Training und Selbstbefehlen ist ebenso möglich wie beim autogenen Training. Besonders wirkungsvoll ist die differenzierte Gesichtsübung (Behandlung von Kopfschmerz, ausstrahlende Lockerheit in den Hals-/Schulterbereich). Mit den einzelnen Übungen werden konkrete Wahrnehmungsschwerpunkte vorgegeben, was die Konzentration erleichtert, aber auch trainiert. Der Einflußnahme auf sportliche Höchstleistungen, aber auch der Anwendung im Bereich der Sporttherapie und -Prophylaxe kommt die Möglichkeit der partiellen Entspannung der Muskelgruppen entgegen, da man die Übungen in die Bewegung einbeziehen kann (z.B. bewußte Entspannung bzw. Kontrolle der Schulter-/Rückenmuskulatur beim Laufen, Autofahren, Arbeiten am Computer u.ä.).

Die Methode ist gut kombinierbar mit allen Formen der Gymnastik, insbesondere Rückengymnastik, Rückenschule u. ä. Sie eignet sich gut für die Arbeit mit Kindern. [40]

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