Physiotherapie

Fachdisziplin der medizinischen Wissenschaft, die die Methoden der physikalischen Therapie (Elektro-, Photo-, Hydro-, Thermo-, Kryo-, Bewegungs-, Massage-, Inhalationstherapie), der manuellen Therapie, der Naturheilverfahren und der Balneo- und  Klimatotherapie umfaßt.

Wirkungsphysiologisch beruht die Effektivität der Physiotherapie auf dem Prinzip Reiz und Reizantwort des Organismus. Anwendung findet die Physiotherapie in Prophylaxe, Therapie und Rehabilitation; sie wird interdisziplinär eingesetzt (besonders in den Fachgebieten innere Medizin, Orthopädie, Neurologie, Chirurgie, Sportmedizin, Pädiatrie und Gynäkologie).
– Prophylaktische Zielstellung: Konditionsverbesserung, Funktionstraining, Steigerung der Infektabwehrfähigkeit. -Therapeutische Zielstellung: Normalisierung gestörter bzw. Entlastung überforderter Funktionskreise, Funktionstraining (Stütz- und Bewegungsapparat, Herz-Kreislaufsystem, Atmung, Stoffwechsel, Wärmehaushalt, Immunsystem). – Rehabilitative Zielstellung: Weitgehende Wiederherstellung der körperlichen, seelischen und beruflichen Leistungsfähigkeit durch den komplexen Einsatz der Methoden der Physiotherapie. Ärztlich wird das Fachgebiet durch den Facharzt für Physiotherapie, bis zum Ärztetag in Köln 1992 nur in den neuen Bundesländern, seither gesamtdeutsch durch den Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin vertreten. Die praktische Methodenanwendung erfolgt durch den Bademeister, Masseure und Krankengymnasten! Physiotherapeuten. In zunehmendem Maße wird die Physiotherapie im Prozeß des sportlichen Trainings und des Wettkampfes zur beschleunigten Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit nach sportlicher Belastung sowie zur Rehabilitation nach Sportverletzungen eingesetzt. Die langjährige Anwendung physiotherapeutischer Methoden besonders im Leistungssport hat zu einer relativ eigenständigen Sportphysiotherapie geführt.[69]

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