Prozeß pädagogischer

Sozialer Prozeß der Interaktion von Lehrenden und Lernenden zum Zwecke der Förderung von Personalisation und Sozialisation, der Befähigung zum sachlich und sozial kompetenten Handeln in den Tätigkeitsfeldern des gesellschaftlichen Lebens und individueller Lebensgestaltung.

Hauptbezugspunkt ist die Veränderung und/oder Stabilisierung personaler Dispositionen für Handeln und Verhalten- nicht das materielle bzw. ideelle Produkt des Lernprozesses selbst (Mittelfunktion). Als den pädagogischen Prozeß konstituierende Elemente werden angesehen (am Beispiel des Trainers): Trainer- Sportler- Trainingsgruppe (personale Elemente); Ziel- Inhalt- Methode – Organisation (sachliche Elemente); das Entwicklungsresultat (als personal und sachlich integratives Element) sowie wesentliche Begleitbedingungen (modifizierende sachliche und personale Elemente). Aus den zwischen den Elementen vorhandenen Beziehungen ergeben sich charakteristische Merkmale von pädagogischen Prozessen. Sie sind- wie andere soziale Prozesse – allgemein gekennzeichnet durch Zielgerichtetheit, Bewußtheit und Organisiertheit des Handelns von Lehrenden und Lernenden und Spontaneität (aktuelles, situationsbezogenes Handeln) einschließend. Besonderheiten von pädagogischen Prozessen ergeben sich daraus, daß sie auf das Überschreiten oder Stabilisieren des aktuellen Niveaus individueller Leistungsdispositionen orientiert sind- durch Vermittlung und Aneignung nach pädagogischen Gesichtspunkten ausgewählter und strukturierter Gegenstände (Inhalt) in der Lern- und Übungstätigkeit, als individueller und gruppendynamischer Lernprozeß in kommunikativ-kooperativen Beziehungen. Es sind durch Lehrer, Trainer, Erzieher usw. geführte, auf die Tätigkeit der Lernenden/Trainierenden gerichtete pädagogische Prozesse. Spezielle Merkmale der pädagogischen Prozesse im Sport resultieren aus den Zielstellungen, Aneignungsgegenständen, Aneigungsweisen (Aneignung) und Begleitbedingungen sportlichen Tätigseins:

– der Körperbezogenheit sportpädagogischen Handelns (Entwicklung der Punktionspotenzen der Organsysteme, der Motorik, der körperlich-sportlichen Leistungsfähigkeit als Ganzes)

– der Verknüpfung kognitiver und sensomotorischer Regulationsebenen im motorischen Lernen und bei der Ausführung sportlicher Handlungen bei deren Führung im Lern- und Übungsprozeß

– der Auseinandersetzung mit einerseits standardisierten und andererseits ständig wechselnden Lern- und Übungs-, Trainings- und Wettkampfbedingungen

– der relativen Geschlossenheit (Normgebundenheit) und zugleich Offenheit sportlicher Handlungen durch das Vorhandensein konstitutiver und strategischer Regeln in der Sportart, Disziplin bzw. in den jeweiligen Übungs- und Lernformen. [55]

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