Schnelligkeitsbarriere

Gedachte Schranke im Entwicklungsprozeß der Schnelligkeit, die ein weiteres Ansteigen der Maximalgeschwindigkeit scheinbar verhindert.

Der Zustand einer Schnelligkeitsbarriere entsteht infolge der inneren Widersprüchlichkeit bei der Anwendung der Wiederholungsmethode. Einerseits muß – um die Schnelligkeitsleistung verbessern zu können – der Bewegungsablauf mehrmals in Maximalgeschwindigkeit wiederholt werden, andererseits kann es – bei zu häufiger Wiederholung – zur Herausbildung eines dynamisch-motorischen Stereotyps kommen, bei dem sich nicht nur die räumlichen, sondern auch die zeitlichen Parameter (Frequenz) zu sehr verfestigen, so daß eine Geschwindigkeitssteigerung nicht mehr möglich ist.

Die Beseitigung der Schnelligkeitsbarriere erfordert eine längere Zeitspanne, während der der Sportler die Wettkampfübung nicht ausführt. Dabei geht man von der Annahme aus, daß in den zugrunde liegenden Nervenprozessen die räumlichen Charakteristika der Bewegung stabiler angelegt sind als die zeitlichen und somit die Verfestigung derzeitlichen Parameter abgebaut werden kann. Parallel dazu verläuft eine Erhöhung des Niveaus der Schnellkraftfähigkeit, so daß eine Grundlage für einen späteren Leistungsanstieg geschaffen wird. Ein Durchbrechen der Schnelligkeitsbarriere erfolgt hauptsächlich durch eine Veränderung äußerer Bedingungen. Das können sein: erleichternde Bedingungen (Schrittmacher, abfallende Bahn, leichtere Geräte), Zwangsbedingungen (Zugunterstützung).

Das Entstehen einer Schnelligkeitsbarriere kann vermieden werden, wenn die Leistungsverbesserung im Anfängertraining vorrangig durch Anwendung vielseitiger allgemeiner Trainingsmittel angestrebt wird. [17]

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