Schnellkraftfähigkeit

Konditionelle Fähigkeit, die bei willkürlicher Muskelkontraktion ein schnelles Mobilisieren der Kraft bewirkt und dadurch das Erreichen des Kraftmaximums in optimal kurzer Zeit ermöglicht.

Komponenten der Schnellkraftfähigkeit sind Startkraft und Explosivkraft. Schnellkraftfähigkeit zielt darauf ab, dem Körper bzw. den Körperteilen oder dem Sportgerät eine maximale Beschleunigung und eine höchstmögliche Endgeschwindigkeit zu erteilen. Wesentliche Voraussetzung der Schnellkraftfähigkeit sind eine hohe Muskelkontraktions- und Muskelverkürzungsgeschwindigkeit. Auf Schnellkraftleistungen hat außerdem unter konditioneller Sicht die Maximalkraftfähigkeit entscheidenden Einfluß. Schnellkraftfähigkeit hängt ab von einem hohen Anteil und dem Ausprägungsgrad schnell kontrahierender Muskelfasern (Muskelfaserprofil) in den an der Bewegung beteiligten Muskeln, von der Qualität der neuromuskulären Steuer- und Regelmechanismen, von einer hohen Rekrutierungsrate und Synchronisation insbesondere der schnellen Muskelfasern, von der intermuskulären Koordination sowie von der Entspannungsfähigkeit der Antagonisten; bedeutsam sind außerdem die psychische Mobilisation und die schnelle Spaltung der energiereichen Phosphate.

Bei sportlichen Leistungen tritt Schnellkraftfähigkeit disziplinspezifisch z.B. als Wurf-, Sprung- oder Sprintkraft in Erscheinung. Eine ausgeprägte Schnellkraftfähigkeit ist besonders bei azyklischen Bewegungen erforderlich, aber auch im Startabschnitt beim Kurzstreckenlauf, im Rudern, Kanurennsport und Bobsport und für schnelle Bewegungshandlungen in den akrobatischen Sportarten, den Zweikampfsportarten und den Sportspielen.

Die Ausbildung erfolgt bei Trainingsanfängern und jugendlichen Nachwuchssportlern durch Belastungsformen des Schnellkrafttrainings mit allgemeinen und speziellen Trainingsübungen; qualifizierte Wettkampfsportler benötigen außerdem Maximalkrafttraining mit leicht überhöhten Widerständen und reaktives Krafttraining.

Für die Bestimmung der Schnellkraftfähigkeit werden unterschiedliche Indikatoren und Verfahren genutzt, z.B. die beim Vollbringen von Schnellkraftleistungen benötigte Zeit bis zum Erreichen des Kraftmaximums (Schnellkraftindex) oder die erreichten Treibhöhen, Abfluggeschwindigkeiten bzw. Flugzeiten.

Schnellkraftfähigkeit wird von einigen Autoren synonym zu Explosivkraftfähigkeit verwendet. [15]

= Schnellkraft

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert