Sehgeschädigtensport

Inhalt und Formen sportlicher Tätigkeit von Sehgeschädigten.

Sehschädigung wird als Oberbegriff für Blindheit und Sehbehinderung verwendet, zumeist wird jedoch eine Dreiteilung der Sehgeschädigten in Blinde, hochgradig Sehbehinderte und Sehbehinderte vorgenommen. Auch im Sport der Sehgeschädigten existiert gegenwärtig diese Einteilung, die sich in den folgenden 3 Weltkampfklassen widerspiegelt:

– B 1: Blinde, d. h. faktisch keine Lichtempfindung vorhanden
– B 2: hochgradig Sehbehinderte mit einem Sehrest bis zu 2/60 und/oder einem Gesichtsfeld von 5°.
– B 3: Sehbehinderte mit einem Sehrest von 2/60-6/60 und/oder einem Gesichtsfeld zwischen 5° und 20°.

Die internationale Dachorganisation der sehgeschädigten Sportler ist die International Blind Sports Association (IBSA), die 1981 gegründet wurde. Der Ausprägungsgrad der motorischen und sportlichen Leistungsfähigkeit Sehgeschädigter wird im wesentlichen von dem Sehschaden, der Dauer der Sehschädigung und der Einstellung der Öffentlichkeit (bei Kindern besonders der Eltern) bestimmt. So sind z. B. von Geburt an Blinde oft körperlich weniger gut entwickelt als später Erblindete. Insgesamt treten bei Sehgeschädigten aufgrund der verminderten oder nicht vorhandenen Orientierungs- und Steuerfunktion des Auges häufiger Haltungsschwächen und eine verminderte koordinative Leistungsfähigkeit auf als bei Sehenden („Sehgesunden“). Im Gegensatz dazu haben Sehgeschädigte, insbesondere Blinde, eine bessere sensorische Leistungsfähigkeit (bessere Ergebnisse beim „Finger-Finger-Versuch“, POECK/ORGASS, 1964). Durch die aktive sportliche Betätigung sollen vor allem das Raumgefühl verbessert und das Orientierungsvermögen geschult werden – ganz übergreifend geht es um die Erweiterung der Bewegungserfahrung, die Verbesserung von Haltung und Bewegung und die neuromuskuläre Entwicklung.

Die sehgeschädigten Sportler üben national und international viele Sportarten und Spiele aus – so u. a. Gymnastik, Schwimmen, Leichtathletik, Gewichtheben, Judo, Ringen, Rollball, Torball, Goalball, Radfahren, Wasserfahrsport, Wintersport, Kegeln. Wichtig ist, daß beim Sporttreiben in jedem Fall eine der Sehschädigung adäquate Anpassung bzw. Modifizierung vorgenommen wird. So gibt es in der Leichtathletik z. skulre Entwicklung. Die sehgeschädigten Sportler üben national und international viele Sportarten und Spiele aus – so u. a. Gymnastik, Schwimmen. den Lauf in Begleitung, wobei der Kontakt zwischen dem blinden Läufer und dem Begleitläufer über eine Leine zustande kommt. Er wird bei mittleren und langen Distanzen angewandt. Bei Kurzstrecken wird frei gelaufen, der Blinde orientiert sich an akustischen Signalen (meist Zurufen) seines Trainers/ Betreuers. Neben den modifiziert ausgeübten Sportarten!- disziplinen gibt es speziell für Sehgeschädigte entwickelte Sportarten wie Rollball, Goalball, Torball, die sich bei den Sehgeschädigten aller Altersgruppen großer Beliebtheit erfreuen und in idealer Weise Freude an der Bewegung, Raumgefühl, neue Bewegungserfahrungen und Teamgeist vermitteln. [5; 53]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert