Selbsterziehung

Tätigkeit des Menschen zur Entwicklung seiner körperlichen, geistigen, moralischen und sozialen Qualitäten aus eigener Einsicht und eigenem Entschluss.

Die Selbsterziehung im Sport beruht auf einem hohen Niveau der Ausprägung der Fähigkeit und der Bereitschaft des Sporttreibenden, bewusst, beharrlich an sich selbst zu arbeiten und selbst wertvolle, an humanistischen Idealen und Normen orientierte Persönlichkeitsmerkmale herauszubilden und diesen entgegengerichtete Züge nicht erst entstehen zu lassen bzw. diese zu kompensieren. Selbsterziehung umfasst ein hohes Maß an Selbstreflektion und an Fähigkeit zur Veränderung der eigenen Persönlichkeit auf der Grundlage eines Handlungskonzeptes, das die Ziele, Mittel, Verfahren zur Selbstveränderung einschließt. Die S. des Sporttreibenden ist ein entscheidender Faktor bei der Herausbildung der Leistungs- und Verhaltensmerkmale der Persönlichkeit, und sie wird in ihrer Entwicklung durch den Ausgeprägtheitsgrad, die Intensität und das Niveau des inneren Widerspruches zwischen dem gesellschaftlich Erwarteten und dem subjektiv Gewollten mitbestimmt. Im Gesamtprozeß des sportlichen Tätigseins in seiner Wechselbeziehung von Erziehung und Selbsterziehung ist Selbsterziehung  Ziel und Komponente zugleich, wenn man Erziehung nicht nur auf jene „fremden Einwirkungen“ und die von außen induzierten Veränderungen einschränkt, sondern Erziehung als personalen Prozeß der Selbstverwirklichung und Selbstgestaltung betrachtet. Alle Erziehung ist dann im Grunde Selbsterziehung und alle „Fremderziehung“ nur Hilfe zur Selbsterziehung. [65]

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