Stress

Allgemeine, unspezifische Reaktion des Organismus auf verschiedene (überfordernde) Beanspruchungen bzw. Stressoren, die den Homöostasezustand stören.

Stress entsteht aus der Diskrepanz zwischen belastender Situation bzw. Umweltanforderung und individueller Bewältigungsmöglichkeit. Insofern entscheiden nicht der Stressor, sondern die Verarbeitungsmöglichkeiten des Organismus über Ausmaß und Stärke von Stressreaktionen. Letztere treten jedoch vor allem dann auf, wenn Stressoren aus individueller Sicht zu intensiv, zu lange oder zu plötzlich einwirken. Der Ablauf des Stress erfolgt nach einem genetisch vorgegebenen Programm: Alarmreaktion, Gegenregulation und Erschöpfungsphase (Zusammenbruch der Abwehr des vegetativen Systems) und umfaßt gleichermaßen die vegetative, muskuläre und psychische Ebene. Bei Stress steigen die Konzentration der Catecholamine und des -Cortisols an. Man unterscheidet chronischen (schleichenden) und akuten Stress sowie gesunden, anpassungsfördernden Eustreß und gesundheitsgefährdenden Distress. Die Bewältigung bzw. Vermeidung von Stress kann erfolgen, indem Stressoren ausgeschaltet bzw. verringert werden (z. B. Lärm), der Organismus körperlich und psychisch (geistig-emotional) belastbarer gemacht wird und Streßreaktionen körperlich abgebaut (z. B. unnötige vegetative Aktivierung/Aktivierungsstau) sowie psychisch richtig verarbeitet (Coping) werden. Von besonderer Bedeutung für die Bewältigung von Stress ist das Einschalten von Erholungsphasen bzw. ein sinnvoller Wechsel von An- und Entspannung. Aus diesen unterschiedlichen Ansatzpunkten leiten sich Inhalte und Methoden psychologischer Antistress-Trainingsprogramme ab, die zunehmend mit sporttherapeutischen Angeboten bzw. Sportprogrammen verbunden werden und der psychophysischen Prophylaxe dienen. Auch falsche und individuell überfordernde sportliche Belastungen können Stress auslösen. [40]

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