Trainingsmethodische Aufgabenstellung im Lernprozess mit dem Ziel der qualitativen Weiterentwicklung bereits vervollkommneter Bewegungshandlungen bis zum Erreichen der variablen Verfügbarkeit und stabilisierten Feinkoordination.
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Sprung
1. Allgemein: Bewegungshandlung, bei der durch die Streckkraft der Beine der Körper vom Boden abgestoßen wird mit dem Ziel, eine bestimmte Weite oder Höhe zu erreichen bzw. zu überwinden.
2. Eiskunstlauf: Leistungsbestimmendes Element, charakterisiert durch die Phasen Anlauf, Sprungvorbereitung und Absprung, Flugphasen mit Drehungen um die Körperlängenachse und Landung.
3. Rhythmische Sportgymnastik: Leistungsbestimmende Körpertechnik mit ausgeprägter Flugphase durch Abdruck mit den unteren Extremitäten vom Boden.
Spielhandlung
Auf das Lösen einer situativen Spielaufgabe gerichtete, zeitlich relativ geschlossene Bewegungshandlung, d. h. abgrenzbare Einheit der sportlichen Spieltätigkeit.
Spätinformation
Methodisches Vorgehen, bei dem der Sportler in bestimmtem zeitlichem Abstand nach der Bewegungshandlung Nachrichten in Form von Fremdinformationen objektiver (Meßdaten, Kennlinien) oder subjektiver Herkunft (Trainerkorrektur, Videoauswertung) erhält.
Sofortinformation
Methodisches Vorgehen, bei dem einem Sportler sofort nach einer Bewegungshandlung, d. h. innerhalb von 0-5 s nach deren Beendigung, Nachrichten in Form von Fremdinformationen übermittelt werden.
Sichern
1. Vorbeugende Bereitschaft eines Trainers oder Sportlehrers, beim Mißlingen einer –Bewegungshandlung einzugreifen, um körperliche Schäden vom Übenden abzuwenden (aktives Sichern) sowie die Absicherung des Sportlers durch äußere Hilfsmittel und Vorkehrungen.
2. Taktische Maßnahme zur Unterstützung bestimmter Wettkampfhandlungen.
Körperübung
Historisch entstandene, sozial determinierte, konkret gestaltbare und nachvollziehbare motorische Handlung (Bewegungshandlung), die Funktionen der Körperkultur erfüllt.
Koordinationstraining
1. Im weiteren Sinne: Training koordinativer Leistungsvoraussetzungen mit dem Ziel der Herausbildung räumlich-zeitlicher und dynamischer Ausführungsmerkmale von Bewegungshandlungen.
2. Im engeren Sinne: Training koordinativer Fähigkeiten.
Kinästhesie
Aufnahme und Verarbeitung von Informationen, die eigenen Bewegungshandlungen betreffend, im Organismus.
Lernweg indirekter
Vorgehensweise in der sporttechnischen Ausbildung, bei der in durchdachter Übungsreihung (methodische Reihe) die eigentliche Zielübung mittels verschiedener Vorübungen vorbereitet wird.
Lernweg direkter
Vorgehensweise in der sporttechnischen Ausbildung, bei der die angezielte Bewegungshandlung in allen technischen Grundzügen, entweder nach der Teillernmethode oder nach der Ganzlernmethode, sofort geübt wird.
Lernschritt
Durch lehrmethodische Gesichtspunkte bestimmter Abschnitt im motorischen
Lernprozeß.
Lernen motorisches
Aneignung motorischer Handlungskompetenz, im engeren Sinne Aneignung von
Bewegungshandlungen bzw. Bewegungsfertigkeiten.
Lernaktivität
Weitgehend aktive und zielgerichtete Tätigkeit des Individuums beim motorischen Lernen, die eine innere Aktivität einschließt (Löwe, 1970).
Leistungsparameter
Kenngröße für einzelne Komponenten, Aspekte, Teilvorgänge sportlicher Leistungen.
Leistung sportliche
Leistung in einer sportlichen Tätigkeit, d.h. Einheit von Vollzug und Ergebnis einer sportlichen Handlung oder einer komplexen Handlungsfolge, gemessen bzw. bewertet an bestimmten sozial determinierten, vereinbarten Normen.
Schema
Interne Repräsentation für eine Klasse von Bewegungshandlungen, die eine Reihe von Regeln über das Verhältnis der Informationsquellen zueinander unterhält; zentraler Begriff der Schematheorie (SCHMIDT, 1975).
Invariante motorische
Merkmal von Bewegungshandlungen, das bei wiederholter Ausführung durch eine Person als unveränderlich erscheint; unveränderliches Element eines Bewegungsprogrammes.
Interferenz
Störender Einfluß bereits erworbener Kenntnisse und Fertigkeiten auf die Herausbildung neuer ähnlicher Kenntnisse und Fertigkeiten.
Informationsaufnahme
Aufnahme von Nachrichten durch ein informationsverarbeitendes System aus seiner Umgebung
Geschicklichkeit
Koordinative Fähigkeit; relativ verfestigte und generalisierte Leistungsvoraussetzung zur zweckmäßigen und schnellen Lösung feinmotorischer Aufgaben, zur Steuerung und Regelung feinmotorischer Bewegungen und Bewegungshandlungen.
Zeitempfinden
Fähigkeit des Menschen, den Verlauf von Zeit wahrzunehmen, nachzuvollziehen und vorauszusehen.
Übungsreihung
Nach methodischen Grundsätzen festgelegte Reihenfolge von Körperübungen (Übungsfolgen), um eine bestimmte Bewegungshandlung zu erlernen und zu vervollkommnen.
Übungsaufgabe
Anforderung an den Lernenden, selbständig und ohne stärkeres Eingreifen des Lehrenden bestimmte Übungen zu absolvieren.
Übung
1. Standardisierte sportliche Bewegungshandlung zum Erwerb und zur Vervollkommnung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen.
2. Zustand des Geübtseins.
3. Im Gerätturnen: Verbindung mehrerer Elemente zu einer Übung (Pflicht- bzw. Kürübung) unter bestimmten choreographischen oder kombinatorischen Aspekten.
Üben erarbeitendes
Wiederholter Vollzug von Bewegungshandlungen mit dem Ziel des Neuerwerbs und der weiteren Vervollkommnung unter aktiver und kontinuierlicher Anleitung des Sportpädagogen.
Nebenfehler
Technischer Fehler bei Bewegungshandlungen, der die Ausführung von Bewegungsdetails betrifft, die nicht entscheidend für ein grundsätzliches Mißlingen oder unvollkommenes Gelingen sind.
Demonstrationsfähigkeit
Aspekt der sportlichen Leistungsfähigkeit eines Sportpädagogen (Trainer, Übungsleiter, Sportlehrer); Fähigkeit, die zu vermittelnden Bewegungshandlungen dem Lernenden in der dem sporttechnischen Leitbild entsprechenden Weise vorzumachen.
Bewegungsumfang
Bewegungsmerkmal, das die räumliche Ausgedehntheit eines Bewegungsablaufs kennzeichnet.
Bewegungshandlung
Einem bewußten Ziel untergeordnete kleinste, relativ selbständige Verwirklichungseinheit (bzw. Baustein) der motorischen Tätigkeit.
Training koordinatives
Trainingsart, die die Einwirkung auf die koordinativen Leistungsvoraussetzungen zum Ziel und Inhalt hat.
Testübung
Bewegungshandlung oder Handlungsfolge, die als Testaufgabe ausgewählt oder zusammengestellt wird.
Reaktion motorische
Schnelle und zweckmäßige Bewegungs- oder Handlungsantwort (Antwortverhalten) auf ein Signal (Reiz) oder eine vorausgehende Aktion, Operation bzw . Bewegungshandlung (Reizsituation).
Technik sportliche
In der Praxis erprobtes, aufgrund der allgemeinen Voraussetzungen der Menschen realisierbares charakteristisches Verfahren der Lösung einer sportlichen Bewegungsaufgabe.
Helfen
Direkt und aktiv unterstützende Einflussnahme eines Helfers auf das Gelingen einer Bewegungshandlung beim Übenden.
Hauptphase
Ein Strukturelement der Bewegung, dessen Funktion in der unmittelbaren Lösung der eigentlichen Aufgabe des Bewegungsaktes besteht.
Hauptfehler
Technischer Fehler bei -Bewegungshandlungen, der entscheidend für ihr Misslingen oder unvollkommenes Gelingen ist.
Halteposition
Statisches Moment der Bewegungshandlung, bei dem motorische Gleichgewichtszustände
gegenüber äußeren und inneren Kräften eingenommen werden.
Reaktionsfähigkeit motorische
Koordinative Fähigkeit; relativ verfestigte und generalisierte Leistungsvoraussetzung zum schnellen und zweckentsprechenden (aufgabenmäßigen) Antwortverhalten auf mehr oder weniger komplizierte Signale oder vorausgehende Aktionen, Operationen bzw. Bewegungshandlungen (Reizsituationen).