Am 17. Dezember 2018 verstarb in seiner Heimatstadt Leipzig der verdiente deutsche Sportwissenschaftler Prof. Dr. habil. Günter Schnabel im Alter von 91 Jahren. Schnabels wissenschaftliche Arbeit gilt in der Bewegungswissenschaft als grundlegend und hat nach Einschätzung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (DVS) die Entwicklung in der Bewegungs- und Trainingslehre wesentlich geprägt.
Ab 1954 zählte Schnabel an der Deutschen Hochschule für Körperkultur zum Mitarbeiterstab von Kurt Meinel und wirkte beim Aufbau des Instituts für Bewegungslehre mit. Von 1964 bis 1969 leitete er dann das Institut. Er arbeitete entscheidend am Buch „Bewegungslehre“ von Meinel mit und leitete ab der zweiten Auflage die Autorenschaft. Das Werk ist in mehreren Auflagen erschienen und wird als „Klassiker der deutschen Sportwissenschaft“ sowie „als praxisnahe wissenschaftliche Grundlage der Lehre im Fachgebiet“ eingestuft.
Ab 1969 war Schnabel an der DHfK als Hochschullehrer im Bereich Trainingslehre beschäftigt, von 1973 bis 1990 war er an der Hochschule Leiter des Bereichs „Allgemeine Theorie und Methodik des Trainings“.
Das Buch „Trainingslehre- Trainingswissenschaft“, das Schnabel gemeinsam mit Hans-Dietrich Harre und Jürgen Krug in mehreren Auflagen veröffentlichte, wird zu den Standardwerken in diesem Fachgebiet gezählt. Schnabel war auch einer der Herausgeber und Leiter des Autorenkollektivs des zweibändigen Lexikons der Sportwissenschaft, welches die Grundlage des SPOLEX-Projekts bildet. Auch nach seiner Pensionierung 1992 arbeitete Günter Schnabel weiter und war u. a. wesentlich an der Herausgabe der Jubiläumsausgabe „Bewegungslehre-Sportmotorik“ anlässlich des 100. Geburtstages von Kurt Meinel sowie weiterer 5 Ausgaben des Buches „Trainingslehre-Trainingswissenschaft“ beteiligt.
Die Sportwissenschaft verliert mit ihm einen leidenschaftlichen Wissenschaftler, einen engagierten Hochschullehrer und einen hoch geschätzten Menschen und Kollegen