Bezogen auf den Menschen ein arteigener Lebensabschnitt in der Ontogenese, der sich nach Maßgabe bestimmter Entwicklungskriterien von möglicherweise vorausgehenden oder nachfolgenden Entwicklungsetappe wesentlich unterscheidet.
Die zur Fixierung von Entwicklungsetappen herangezogenen Kriterien können gemäß der Vielfalt menschlich wesentlicher Entwicklungsprozesse sehr verschieden sein und z. B. die körperliche, psychische bzw. intellektuelle oder motorische Ontogenese des Menschen als Teilganzes seiner Genese umfassen oder sich noch spezifischer auf einzelne Aspekte menschlicher Entwicklungsprozesse begrenzen (z. B. die körperlichen Wachstums- und Differenzierungsprozesse, Vorgänge der Ossifikationsoder Zahnentwicklung usw. bzw. die Wahrnehmungs-, Denk- oder Sprachgenese bzw. die Evolution und Involution von koordinativen oder konditionellen Fähigkeiten sowie motorischen Fertigkeiten im Altersgang u.a.).
Die angedeutete Vielfalt möglicher Entwicklungskriterien, die der Unterscheidung und Kennzeichnung von Entwicklungsetappen zugrunde gelegt werden können, ist eine der wesentlichen Ursachen für die Vielfalt, Unterschiedlichkeit und teilweise auch Widersprüchlichkeit von Etappenbezeichnungen sowie ihrer inhaltlichen und zeitlichen Kennzeichnung.
Darüber hinaus werdenjedoch in jüngerer Zeit speziell aus entwicklungspsychologischer Sicht einige grundsätzliche Vorbehalte gegenüber den besonders in Deutschland über Jahrzehnte dominierenden und kaum bestrittenen „Phasentheorien“ geäußert. Sie sind insoweit berechtigt, als speziell psychische Entwicklungsprozesse in hohem Maße durch soziokulturelle Interaktionen von Individuum und vornehmlich sozialer Umwelt geprägt sind und insofern so erheblich variieren können, daß allein am Lebensalter fixierte Entwicklungsetappen fragwürdig bzw. unzutreffend werden. Unabhängig davon ist jedoch unbestreitbar, daß jegliche pädagogische Einflußnahme die Beachtung von jeweils typischen Merkmalen einer Entwicklungsetappe erfordert. Bei sportlicher Betätigung sind es besonders jene, die Entwicklungen der motorischen Leistungsfähigkeit umfassen und Entwicklungsperiode deren Ontogenese die Kennzeichnung bestimmter Entwicklungsetappe unter Einschluß eventueller Gültigkeitsbegrenzungen rechtfertigt. [74]
= Entwicklungsperiode