Basisfertigkeiten

Grundlegende, für die einzelnen technisch- kompositorischen Sportarten insgesamt bedeutsame oder gerätspezifische Fertigkeiten, die zum Aufbau komplexerer Elemente und Verbindungen verwendet werden können.

Nach GAVERDOVSKIJ (1978) und LISSITZKAJA (1985) zählen zu den Basisfertigkeiten Handlungen mit komplizierter Koordination, die die technische Ausbildung und in der Rhythmischen Sportgymnastik den musikalischen Ausbildungsgrad von Sportlerinnen bestimmen.

Im Gerätturnen werden unter inhaltlicher Sicht in der technischen Ausbildung auf der Grundlage einfachster turnerischer Anforderungen an die Körperhaltung,
Spannung und Koordination der Körperglieder im Rahmen der „turnerischen Schule“ sogenannte Basisbewegungsfertigkeiten auf allgemeiner und gerätspezifischer Ebene eingeordnet. Basisfertigkeiten von allgemeiner Bedeutung für das Gerätturnen sind folgende Fertigkeiten:
– Der technisch richtige Handstand und die Fähigkeit zur Sicherung des statischen Gleichgewichts im Handstand – Beherrschen der Grundlagen des Beinschwungs in verschiedenen Verhaltensweisen an den Geräten
– Beherrschen des Absprungs von den Füßen und Händen
– Beherrschen verschiedener stützloser Breitenachsendrehungen im Raum einschließlich der Orientierungsfähigkeit – Beherrschen universeller stützloser Längenachsendrehungen
– Beherrschen der Technik der Landung und des Aufrechterhaltens des Gleichgewichts bei Sprüngen und Abgängen. Basisfertigkeiten von gerätspezifischer Bedeutung werden an den Geräten erarbeitet und verwendet.
Sie beziehen sich auf elementare Fertigkeiten des Schwingens, Kreisens, Absprungs usw. in technisch richtiger Ausführung an den Geräten einschließlich spezieller Griff-, Stütz- und Standformen usw. Die Bestimmung der Basisfertigkeiten und die Ableitung ihrer Methodik hat wesentlich zur Systematisierung der Grundausbildung im Gerätturnen beigetragen. Bestandteile komplexerer Turnelemente, z.B. Kurbet, Felgansatz, werden als Basisfertigkeiten behandelt. In der Rhythmischen Sportgymnastik sind Basisfertigkeiten z. B. einzelne Elemente des klassischen Tanzes und anderer Tanzgenres und deren Verbindungen an der Stange und im Raum mit Musik. Mit Handgeräten sind Basisfertigkeiten
– das richtungsgenaue Werfen und sichere Fangen mit verschiedenen Faßarten, auch mit zwischenzeitlich eingeschränkter optischer Kontrolle des        Flugverlaufs
– das Unterkreisen und Zwirbeln mit dem Reifen -das zwei- und dreigliedrige Mühlhandkreisen mit den Keulen
– das Rollen, Effetrollen des Reifens auf dem Boden, des Balles und Reifens über beide Arme nacheinander
– Sprünge mit verschiedenen Seildurchschlagvarianten
– das Jonglieren mit Reifen, Keulen, Bällen (zwei und drei Geräte zugleich) einzeln und zu Paaren. Zu den Basisfertigkeiten werden weiterhin musikalischmotorische Fertigkeiten gezählt, die es gestatten, dynamische, melodische u.a. Nuancen der Musik durch Bewegungen zu interpretieren.
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