Befragungsart, in der dem Probanden in mündlicher Form Fragen zur mündlichen Beantwortung aufgegeben werden.
Dabei sollen die gestellten Fragen vom Probanden ebenfalls mündlich beantwortet werden. Die mündliche Befragung wird in Interview und Exploration unterschieden. Dem Interview liegt ein strenges Frageschema zugrunde, das zuvor inhaltlich auf Gütekriterien geprüft wurde (meistens in Form von Expertenbefragungen), geeicht sein sollte oder als Standard aus vergleichbaren Untersuchungen übernommen wurde. Die Exploration wird im allgemeinen als zwangloses Gespräch zwischen dem Fragesteller und dem Probanden durchgeführt, um eine Problemlage zu erörtern oder ein erkundendes Gespräch (z. B. zum Kenntnisstand des Probanden) durchzuführen. Mündliche Befragungen erfordern vom Fragesteller einfühlende Kontaktherstellung zum Probanden, um diesen zu ermuntern, auf die gestellten Fragen wahrheitsgemäß zu antworten. Zugleich wird vom Fragesteller erwartet, daß er den jeweiligen Probanden durch eine Protokollierung der Antworten nicht verunsichert. Vielmehr sollte die mündliche Befragung so angelegt werden, daß vom Fragesteller ein Gedächtnisprotokoll angefertigt wird, das unmittelbar nach der mündliche Befragung ausgearbeitet werden sollte. Man kann auch Tonbandaufzeichnungen von mündlichen Befragungen herstellen. [68]