Finte

Sportliche (taktische) Handlung zur Täuschung, die mit dem Ziel ausgeführt wird, den oder die Gegner zu Gegenhandlungen oder Verhaltensweisen zu veranlassen, die sie in gedankliche, zeitliche oder räumliche Nachteile bringt.

Der gegenüber dem Gegner entstandene Vorteil wird in der Folgehandlung, die nicht zur Finte gehört, vom fintierenden Sportler zur Durchsetzung seiner eigentlichen Handlungsabsicht genutzt. Jede Bewegung, Handlung und jedes Verhalten, mit dem der Gegner zur Antizipation einer vom Fintierenden vorgetäuschten Bewegung oder Handlung veranlaßt (herausgelockt, gezwungen) wird, kann als Finte verwendet werden (Zuspiel-, Dribbel-, Torwurf/-schuß-, Tempowechsel-, Spurt-, Körper-, Blick-, Stoß-, Angriffs-, Verteidigungsfinte usw.). Die der Finte nachfolgende Handlung muß räumlich-zeitlich der Bewegungs-Reaktion des Gegners augepaßt werden. Finten können individuelle und kollektive Maßnahmen sein. In Verbindung mit Angriffen angewendet, sollen Finten die Bedingungen für die erfolgreiche Ausführung verbessern, indem sie den Gegner zu einer für ihn falschen Handlung veranlassen (z.B. den Torwart beim Strafstoß in die „falsche Ecke schicken“, den Fechter zu einer Abwehrreaktion zwingen, um die dadurch freiwerdende Trefffläche besser treffen zu können). In der Abwehr angewendet, wird der Angreifer zu fehlerhaften Angriffshandlungen verleitet. Bei einer richtig ausgeführten Finte erkennt der Getäuschte die wahre Absicht meist zu spät und ist zu einer Korrektur seiner begonnenen Handlung (Bewegung) nicht mehr in der Lage. Ausschlaggebend für den Erfolg einer Finte ist deren scheinbare und vorgetäuschte Echtheit. Erkennt der Gegner die Täuschungshandlung als Finte, ist er im Vorteil und handelt in zweiter Absicht, indem er die herausgeforderte Handlung (Bewegung) vortäuscht und seinerseits als Finte einsetzt. Finten gehören zur taktischen Meisterschaft eines Sportlers. [2]

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