Annahme über die Häufigkeitsfunktion einer beobachtbaren Zufallsvariablen oder, anders formuliert, eine mit Hilfe statistischer Modelle aufgestellte (und noch zu prüfende) Aussage über Form oder Parameter einer Verteilung.
Mittels statistischer Prüfverfahren, die für die einzelnen Parameter unterschiedliche algorithmische Formen haben, wird über die Annahme oder die Ablehnung der H. entschieden. Die Annahme, daß zwei Stichproben, in denen ein Parameter bestimmt wurde, einer gemeinsamen Grundgesamtheit angehören, wird als Nullhypothese (H0) bezeichnet. Die gegenteilige Annahme wird Alternativhypothese (H1) genannt. H. und-Prüfverfahren gehen der Frage nach, ob ermittelte Unterschiede einer Merkmalsausprägung echt oder nur zufällig sind. Die Entscheidung dazu kann nicht mit absoluter Sicherheit getroffen werden, sie ist stets mit einer gewissen Irrtumswahrscheinlichkeit behaftet. Möglicher Fehler bei der Annahme oder Ablehnung einer H. kann sein:
Risiko 1. Art: Ablehnung von H0, obwohl zutreffend
Risiko 2. Art: Annahme von H0, obwohl falsch.
Bei einer H. ist außerdem zu beachten, ob die Abweichung zwischen ermittelten Werten in beiden Richtungen der Meßskala zu erwarten ist oder ob die Abweichung nur nach einer Seite hin möglich ist. Dieser Unterschied wird als zwei- bzw. einseitige Fragestellung bezeichnet
und betrifft die Größe der Irrtumswahrscheinlichkeit [52]