Hohe Ausprägung von Leistungsvoraussetzungen in den technisch-kompositorischen Sportarten als objektive Notwendigkeit für die bewußt steuerbare Bewegungsausführung in Lernprozessen und für die höhere Stabilität von Wettkampfprogrammen unter psychischer und physischer Belastung.
Die Notwendigkeit zur Schaffung von Überpotenzial wird unter transfertheoretischem Aspekt mit der Übertragung von Übungseffekten auf andere Übungselemente begründet. In der Trainingspraxis werden z. B. zur Schaffung eines koordinativ-konditionellen
Überpotenzial im Rahmen eines sogenannten Überpotenzialtrainings vielfache Drehungen an Trainingshilfsgeräten ausgeführt, um die vestibulare Stabilität und die Adaptation des Organismus an erhöhte Trainingsbelastungen zu entwickeln. Die ausdauergerichtete Komponente des Überpotenzials kommt darin zum Ausdruck, daß wichtige Wettkampfinhalte (Elemente) und ein breiteres Repertoire an Elementen in Verbindungen und Übungen mehrfach wiederholt werden können. Damit soll außerdem die Sicherheit gewonnen werden, dass sie auch unter erhöhten Wettkampfbelastungen stabil geturnt werden. Bei statischen Kraftelementen bezieht sich das Überpotenzial auf das Halten dieser Elemente in erforderlichen Positionen weit über die in den Wettkampfbestimmungen geforderten Haltezeiten (2 s) hinaus. [61]