Anstrengungserleben

Subjektive Widerspiegelung der psychophysischen Beanspruchung im Prozess der Anforderungsbewältigung.

Anstrengungserleben tritt vor allem dann auf, wenn die Dauer und Intensität aktueller sportlicher +-Anforderungen im individuellen Entwicklungsbereich und darüber liegen, innere und äußere Widerstände zu überwinden sind, die psychophysischen Leistungsvoraussetzungen hochgradig aktiviert und auf einen Punkt konzentriert werden müssen sowie, wenn länger anhaltende +-Belastungswirkungen (Belastungssummation) zu verarbeiten sind. Im Sport hat die Wechselbeziehung zwischen Anstrengungserleben und körperlicher Frische große Bedeutung. Hohes Anstrengungserleben bei körperlicher Frische ist psychophysiologisch ein wesentlich anderer Zustand als hohes Anstrengungserleben bei Müdigkeit. Das Anstrengungserleben des Sportlers muß in der Trainingssteuerung Berücksichtigung finden. Werden Entwicklungsreize gesetzt, so wird auch Anstrengung erlebt. Im wettkampfspezifischen Training muß die leistungsfördernde Verarbeitung des Anstrengungserlebens (Freude an der Anstrengung, sich Schwierigkeiten stellen wollen u. ä.) ausgebildet werden. Ein hohes Anstrengungserleben über längere Zeit signalisiert jedoch eine ungenügende Wiederherstellung und kann in Verbindung mit funktionellen Störungen (z. B. Schlafstörungen) Ausdruck von Übertraining sein. Zu beachten ist jedoch, dass das Anstrengungserleben einem subjektiven Maßstab (Anstrengungsbereitschaft) unterliegt und in hohem Maße von der vorausgegangenen Aufwandskalulation beeinflusst wird. [40]

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