Verhaltenstherapeutische Technik zur Beseitigung von Ängsten. Die Methode wurde in den fünfziger Jahren von WOLPE entwickelt; nach seinen Vorstellungen basiert sie auf dem Prinzip der „reziproken Hemmung“.
In der ersten Phase wird Entspannung erlernt bzw. ein vom Sportler beherrschtes Entspannungsverfahren genutzt. Danach werden die individuell angsterregenden Situationen gedanklich reproduziert und nach der Stärke des ausgelösten Angsterlebnis in eine Rangreihe gebracht. In der dritten Phase stellt sich der Sportler im Zustand völliger Entspannung die am schwächsten angstauslösende Situation vor und wiederholt dies solange, bis er sie angstfrei erlebt. Das wird mit den weiteren Situationen fortgeführt. Auf diesem Wege können im Sport z. B. Ängste vor einzelnen Übungen und Wettkampfsituationen oder auch leistungsbeeinträchtigende Vorstartzustände abgebaut werden. Wichtig ist bei dieser Methode, daß der Angstzustand in einer konkreten Situation gefaßt werden kann; globale, schwer definierbare Ängste lassen sich mit diesem Verfahren kaum behandeln. [40]