Entspannung

 Psychophysiologischer Zustand, der durch eine positive Gefühlslage und abnehmende bzw. geringe Energie gekennzeichnet ist.

Psychische Merkmale sind Wohlbefinden, positive Grundstimmung, innere Gelassenheit und Zufriedenheit (insbesondere nach Belastung bzw. erreichter Leistung); physiologisch läßt sich dieser Zustand durch abklingenden Muskeltonus, absinkende Herz-, Puls- und Atemfrequenz sowie die Wiederherstellung bzw. Aufrechterhaltung des hormonellen Gleichgewichts charakterisieren. Entspannung stellt als Gegenpol zur Spannung eines der wichtigsten Lebensprinzipien dar. Aus der wechselseitigen Dynamik beider Seiten ergeben sich entscheidende Reize für die Funktion und Entwicklung des Organismus. Unter Einwirkung von Belastung, Streß und allgemeinen zivilisatorischen Einflüssen (z. B. Bewegungsarrnut) ist das sich normalerweise biologisch selbstregulierende Spannungs-/Entspannungsverhältnis (z.B. Schlaf-/Wachrhythmus) häufig gestört und erfordert bewußte Einflußnahme bzw. Spannungsregulation. Die Optimierung von An- und Entspannung kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Eine Form ist der Tätigkeitswechsel, der für Balance zwischen unterschiedlichen Funktionsbereichen sorgt, Fehlregulationen ausgleicht und neue emotionale Anreize schafft. In diesem Zusammenhang gewinnen sportliche und sporttherapeutische (vor allem konditionell orientierte) Aktivitäten für viele, insbesondere geistig hoch belastete Menschen, zunehmend an Bedeutung. Der Hochleistungssportler findet dementsprechend Ausgleich durch Freizeitinteressen im nichtsportliehen Bereich bzw. in Sportarten, die sich deutlich von seiner Hauptsportart unterscheiden. Einen weiteren Komplex bilden psychoregulative Methoden (Psychoregulation). Sie zielen auf die bewußte Entspannung der gesamten Muskulatur ab und können über diesen Vorgang sehr entscheidend zur Optimierung zentralnervaler und psychovegetativer Prozesse (psychovegetative Reaktion) beitragen. Dazu eignen sich das autogene Training, die progressive Muskelrelaxation, das Yoga, Atemtherapien, Musiktherapie u. a. Die geistige Komponente (innere Einstellungen und Haltungen, Harmonie von Körper und Geist, Handlungsstrategien) wird darüber hinaus einerseits mit verschiedenen meditativen Techniken und andererseits mit kognitiv orientierten StreBbewältigungsprogrammen (Coping) trainiert. Eine wirkungsvolle Ergänzung bilden vorwiegend physiotherapeutisch orientierte Methoden und Möglichkeiten (Physiotherapie) wie Sauna, Wasserbehandlung, Massagen u.a.m. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt in diesem Prozeß die soziale Funktion des Sports. Trainer, Sportlehrer und Sporttherapeuten sowie Sportpsychologen und Sportmediziner können auf diesem Gebiet individuell beratend und methodisch gestaltend wirksam werden. [40]

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