Bewusste Regulation des aktuellen Zustandes durch Optimierung und Harmonisierung psychophysiologischer Funktionsabläufe und emotionaler Prozesse.
Im Sport erlangt Psychoregulation eine besondere Bedeutung, da nur ein optimaler Zustand hohe sportliche Leistungen und ein situations- bzw. anforderungsbezogenes Verhalten ermöglichen. Die Fähigkeit, psychoregulativ, d.h. bewusst, in überwiegend autonom ablaufende Prozesse eingreifen zu können, entwickelt sich bei vielen Menschen spontan („erst einmal tief durchatmen“ oder „tief Luft holen“ u.ä.), kann aber auch durch die Aneignung psychoregulativer Verfahren(psychologisches Training) erlernt bzw. verbessert werden. Durch Vorstellungen, Gedanken und spezielle Übungen werden psychische (z.B. Konzentration), nervale (z.B. Aktivierung), neuromuskuläre (z.B. An- und Entspannung) und vegetative (z.B. Atmung, Herz-/Kreislauf) Funktionen beeinflusst. Häufiges Üben führt zu bedingt reflektorischen Verbindungen zwischen einer bestimmten Vorstellung und physiologischen Reaktion und kann auf diesem Wege jederzeit bewusst ausgelöst werden.
Psychoregulation ist im Prinzip ein natürlicher Prozess, der dem Streben des Organismus nach innerem Gleichgewicht entgegenkommt (naive psychologische Techniken), heute jedoch bei vielen Menschen unter den Bedingungen von Stress, ungesunder bzw. einseitiger Lebensweise u. ä. häufig gestört ist. Im Sinne der allgemeinen Gesundheitsförderung kann die bewusste Optimierung psychophysischer Prozesse durch den kombinierten Einsatz von psychologischem Training und gezielt eingesetzten sportlichen Aktivitäten bzw. Bewegungsanforderungen wesentlich verbessert werden. [40]