Konzentration

Zustand willkürlicher Ausrichtung und Organisation der Aufmerksamkeit auf solche Reize, die für die aktuelle Handlungsabsicht relevant sind.

Beeinflußt wird dieser Zustand durch situative, motivationale und interne physiologische Bedingungen. Konzentration bezieht sich demnach auf die Dauer, Intensität und Richtung der Wahrnehmung und kann im Handlungsverlauf entsprechend den Anforderungen reguliert werden. Die Regulation konzentrativer Prozesse stellt im Sport einen zentralen Leistungsfaktor dar. Durch Konzentration in der Leistungsvorbereitung und im Leistungsverlauf werden die Wahrnehmung intensiviert, zentralnervale Prozesse aktiviert, störende Einflüsse ausgeschaltet (gehemmt), kinästhetische Wahrnehmungs- und Rückkopplungsprozesse verbessert (Sensibilisierung, Differenzierung) sowie die Informationsaufnahme und -verarbeitung verkürzt. Unterschiedliche äußere Reizdichte (hohes und geringes Informationsangebot) verlangt differenzierte Konzentrationszustände. Sie lassen sich als intern regulierte Konzentration (Aufrechterhalten der notwendigen Aktivierung bei Reizarmut) und extern geführte Konzentration (Festhalten an Wahrnehmungsschwerpunkten sowie Realisierung einer erfolgreichen Handlungsstrategie bei hoher/zu hoher Reizdichte) kennzeichnen. Beide Zustände können anhand psychophysiologischer Parameter differenziert werden (MATHESIUS, 1991). Eine gute bis sehr gute Konzentration ist in allen Sportarten Voraussetzung für sportliche Spitzenleistungen. In Spielsportarten zeichnet erfolgreiche Sportler darüber hinaus eine gutentwickelte Distribution aus. Verbesserung der Konzentration ist mit Hilfe spezieller Trainingsmethoden möglich. Genutzt werden vorrangig psychoregulative Methoden (Psychoregulationsprogramme), das Vorstellungstraining (z.B. ideomotorisches Training) und Selbstmotivierungsstrategien (Selbstbefehle) in Verbindung mit den sportartspezifischen Aufgabenstellungen und  Trainingsmitteln. Von besonderer Bedeutung ist die anforderungsgerechte Optimierung von Konzentration und muskulärer Spannung. Die Diagnostik der Konzentration verlangt Aussagen dazu, wie lange und wie intensiv sich der Sportler worauf konzentrieren kann. [40]

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