Komplexer, psychologischer +-Erregungszustand des Organismus, der eine wichtige Bedingung der +-Energiebereitstellung und damit der sportlichen Leistungsfähigkeit ist.
Aktivierung ergibt sich aus sensomotorischen und geistig-emotionalen Aktivitäten in der Auseinandersetzung mit inneren und äußeren +-Reizen. Die differenzierten physischen (z. B. vegetativen und zentralnervalen) sowie psychischen -+-Regulationsebenen bzw. -systeme werden häufig nicht gleichlaufend aktiviert. Für bestimmte Zustände werden charakteristische Aktivierungsrichtungen gefunden, z. B. entspannte -+-Konzentration: ansteigende Alpha-Frequenz im EEG (zentralnervale Parameter) und abfallende bzw. niedrige-+- Herzschlag- und Atemfrequenz (vegetative Parameter). Aktuelle Aktivierungsprozessse werden durch die sogenannte Hintergrundaktivität (-+-Temperament, Typ des Zentralnervensystems, Stimmungslage u. ä.) beeinflußt. Zwischen Aktiviertheit und -+-Leistung besteht ein kurvilinearer Zusammenhang. Danach erhöht ein Optimum ansteigender Aktivierung die -+-Leistungsfähigkeit, während zu hohe Aktivierung (Übererregung) desorganisierend und damit leistungsmindernd wirkt (Yerkes-Dodsonsches Gesetz). Die Kompensationsmöglichkeit von Übererregung ist in den einzelnen Sportarten unterschiedlich. Sie ist um so geringer, je kürzer die Leistungsanforderung und je höher die verlangte motorische Präzision ist. Moderne Auffassungen zur Aktivierung stellen Beziehungen zur Ressourcentheorie her, wonach individuellen Einsatzstrategien und Regulationsformen sowie dem Aufwand-Nutzen-Verhältnis beim „Herstellen“ eines anforderungsbezogenen Aktivierungszustandes große Bedeutung zukommt (SCHÖNPFLUG, 1991). Der für spezielle Anforderungen günstigste Grad der Aktivierung kann bewußt hervorgerufen werden. (Aktivierungsprogramm individuelles) [40]