Zustand eines Körpers oder Systems, in dem keine äußerlich erkennbaren Veränderungen mehr ablaufen. Es werden statisches und dynamisches Gleichgewicht unterschieden. Statisches Gleichgewicht: Zustand eines einzelnen starren Körpers oder eines gekoppelten Systems, bei dem sich die Wirkungen aller angreifenden Kräfte und Momente gegenseitig aufheben. Ist ein starrer Körper um eine Achse drehbar gelagert, dann sind drei Gleichgewichtslagen möglich:
- Stabiles Gleichgewicht: Bei der Drehung entsteht durch die im Körperschwerpunkt angreifende Schwerkraft ein Kraftmoment, das den Körper wieder in die Ausgangslage zurückdreht (z. B. Streckhang)
- Indifferentes Gleichgewicht: Der Körper kommt nach der Drehung um einen beliebigen Winkel in seiner neuen Lage zur Ruhe
- Labiles Gleichgewicht: Bei einer Drehung des Körpers verstärkt das entstehende Schwerkraftmoment die Drehung so lange, bis eine stabile Gleichgewichtslage erreicht ist (z. B. Übergang vom Handstand in den Hang am Reck).

Dynamisches Gleichgewicht: Stationärer Zustand, bei dem sich zwei entgegengesetzte Prozesse in ihrer Wirkung gerade aufheben. Zum Beispiel ist das chemische Gleichgewicht ein dynamisches Gleichgewicht, d. h., es reagieren in der Zeiteinheit gleichviel Teilchen in beide Richtungen, ohne dass nach außen eine Konzentrationsänderung zu beobachten ist. Das chemische Gleichgewicht spielt für die Regulierung der Stoffwechselprozesse eine wesentliche Rolle. Ein dynamisches Gleichgewicht liegt beispielsweise auch beim Wasserskifahren vor, wenn der dynamische Auftrieb das Sinken verhindert. [42]