Erfolgserlebnis

Aktueller Zustand eines Menschen, der durch das Erreichen oder Überbieten subjektiver Erwartungen erzeugt wird und durch eine unterschiedlich starke positive emotionale Auslenkung und Nachhaltigkeit charakterisiert ist.

Die Relationen zwischen subjektiver Erwartung und objektivem Resultat bilden die Grundkonstellation beim Entstehen von Erfolg oder Mißerfolg. Erfolgserlebnisse erhöhen die momentane Stimmungslage, stabilisieren das Selbstvertrauen, vergrößern das Allspruchsniveau und bewirken wesentliche antriebsregulatorische Impulse. Werden Erfolgserlebnisse fehlverarbeitet, so können sie zu Selbstüberschätzung und Minderung des individuellen Motivationspotentials führen. Da die modernen Trainings- und Weltkampfsysteme aller Sportarten differenzierte metrische Anforderungs- und Kontrollstrukturen aufweisen bzw. objektive Bewertungssysteme beinhalten, werden die regelmäßig möglichen Vergleiche zwischen subjektiven Erwartungen und objektiven Leistungskriterien zu einer charakteristischen motivierenden Bedingung der sportlichen Betätigung. Da es sowohl im Trainingsprozeß als auch im Wettkampfverlauf charakteristisch ist, Teilziele zu erfüllen, resultieren bereits aus diesen zielbezogenen Soll-Ist-Vergleichen partielle Erfolgs- und Mißerfolgserlebnisse, aus denen eine vollzugsspezifische Motivationsdynamik resultiert, die zu Resignation oder Aufgabe, aber auch zu sichtbaren Mobilisationseffekten führen kann. Das Streben nach Erfolg bzw. die Vermeidung von Mißerfolgen bildet eine markante individuelle Besonderheit in der Struktur der Antriebsprozesse. [44]

2 thoughts on “Erfolgserlebnis

  1. Ilaria Suter sagt:

    Sehr guter Artikel!
    Könnten Sie mir einen genauen Autor, sowie ein Veröffentlichungsjahr bekannt geben? Das wäre mir eine grosse Hilfe. Vielen Dank!

    1. regner sagt:

      Der zunächst ca. 3.000 Fachbegriffe umfassende Grundbestand entstammt im Wesentlichen dem 1993 unter Mitwirkung von mehr als 70 Wissenschaftlern erarbeiteten und von Thieß und Schnabel herausgegebenen Lexikon der Sportwissenschaft (Schnabel, G. & Thiess, G. (Hrsg.). (1993). Lexikon Sportwissenschaft: Leistung – Training – Wettkampf Band 1 und 2. Berlin: Sportverlag.). – Autor s. Liste war 44. Müller, Siegfried; Prof. Dr. sc. paed.

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