Experiment soziales

Forschungsmethode der empirischen Sozialforschung, die in der kontrollierten Veränderung einzelner Elemente bzw. Bedingungen des Systems durch ihre Variation, Kombination und (soweit dies möglich ist) Isolation sowie der Beobachtung und Messung der experimentell bedingten Veränderungen besteht.

Beim „direkten“ oder „projektiven“ sozialen Experiment  wird die unabhängige Variable, d.h. die vermutete Ursache für eine bestimmte Veränderung, willkürlich eingeführt. Dieses Verfahren wird besonders in der Kleingruppenforschung und bei Untersuchungen der Wirkungen von Massenmedien auf die Meinungs- und Einstellungsbildung angewandt. Häufiger ist das „Expost- facta-“ oder „retrospektive“ soziale Experiment, bei dem eine Situationsänderung durch die vermutete Ursache als Ergebnis „natürlicher“ sozialer Vorgänge schon eingetreten ist, so daß die Aufgabe des Experimentators darin besteht, die vorgefundenen sozialen Situationen vermittels selektiver Manipulation so zu gruppieren, daß sich Experimental- und Vergleichssituationen hinsichtlich aller für relevant gehaltenen Faktoren gleichen, außer dem Faktor, dessen Wirkung geprüft werden soll. [31]

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