Fechten

Zweikampfsportart, bei der sich zwei konträr handelnde sportliche Gegner gegenüberstehen und versuchen, mit einer Waffe (Florett, Degen, Säbel) nach genau festgelegten Wettkampfregeln sich gegenseitig zu treffen, ohne selbst getroffen zu werden.

Die Waffen im modernen Sportfechten sind Florett, Degen und Säbel. Ihre Anwendung unterliegt bestimmten Regeln (Konvention). Fechten ist bis in das 3. Jh. v.u.Z. zurückzuverfolgen. Der Charakter, die Waffen und ihre Handhabung haben sich im Laufe der menschlichen Entwicklung verändert. Bis zum Aufkommen des Schießpulvers (13./14. Jh.) war das Schwert die wichtigste Fechtwaffe. Aus dem Schwert entwickelte sich der Säbel als eine leichtere, handhabbarere Hieb- und Stichwaffe. Im 15. Jh. entstanden die ersten Fechtschulen in Frankreich und Italien. Mit ihnen vollzog sich die Entwicklung des Degens (Frankreich) und des Floretts (Italien). In den Fechtakademien des 18. Jh. wurden die Grundlagen für das Sportfechten gelegt. Hier entstanden die ersten Wettkampfregeln und der Kopfschutz, eine Maske aus Leder.

Zu den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 war Fechten mit den Waffen Florett und Säbel vertreten. 1900 kam der Degen hinzu. An den Start durften nur Männer gehen. Erst zu den Olympischen Spielen 1924 waren Frauen in der Waffe Florett zugelassen. 1913 wurde der internationale Fechtverband (F.I.E.) gegründet. Zu den Olympischen Spielen 1936 wurde erstmals eine elektrische Trefferanzeige in der Waffe Degen, 1956 in der Waffe Florett und zu den Weltmeisterschaften 1989 in der Waffe Säbel eingesetzt.

Der vom Kampfleiter zuerst aufgerufene Fechter hat in der Regel immer rechts von diesem zu stehen (Ausnahme Links- gegen Rechtsfechter). Ein Platzwechsel ist nicht gestattet. Die Trefferbeurteilung erfolgt bei offiziellen Wettkämpfen durch einen Kampfleiter, auch Obmann genannt, in Verbindung mit einer elektrischen Trefferanzeige. Nach jedem durch den Kampfleiter vergebenen gültigen Treffer stellen sich beide Fechter wieder an der Startlinie (2,00 m jeweils von der Mittellinie entfernt) auf. Wird nach Unterbrechung des Kampfes kein gültiger Treffer vergeben, erfolgt dessen Fortsetzung an der Stelle der Unterbrechung.

Sportgerät: Die Fechtwaffe Degen, Florett und Säbel. Eine Fechtwaffe besteht aus Klinge und Griff mit Schutzglocke. Degen und Florett gelten als Stoßwaffe; sie werden entsprechend der Form ihres Griffes französisch, italienisch oder orthopädisch bezeichnet. Hier sind für die elektro-automatische Treffanzeige die Spitzen mit einer speziellen Vorrichtung ausgestattet. Der Säbel gilt als Hieb- und Stichwaffe.

   Länge (cm)  davon Klinge (cm)  Masse(g)
Degen  110  90  770
Florett  110  90  500
 Säbel  105  88  500

Sportstätte: Die Fechtbahn; in Hallen hergerichtet.
Länge: 14 m (für Florett), 18 m (für Degen und Säbel)
Breite: 1,80-2,00 m

Bei elektrischer Trefferanzeige ist die Bahn mit einem Kupfergeflecht bespannt und entsprechend verkabelt (mit der Anzeigevorrichtung sowie der Waffe, über das auf einer Laufrolle befindliche Körperkabel). [21; 73]

Fechten
Fechtbahn mit verbindlichen Maßen

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