Haltungsgefühl

Komplexe Fähigkeit zur differenzierten Verarbeitung von vor allem propriozeptiven Informationen über die Stellung der Körperglieder und -gelenke und zur diese Stellung regulierenden Ansteuerung der Muskulatur (Körperschema).
Haltungsgefühl betrifft einerseits die entsprechend der jeweiligen Belastung zweckmäßige Konstellation
im Stütz- und Bewegungssystem, die Schädigung durch Fehlbelastungen bei Fehlhaltungen vermeiden hilft. Dazu gehören beispielsweise die zweckmäßige Stellung der Wirbelsäule beim Heben und Tragen von Lasten und auch die Körperhaltung beim Stehen, Sitzen sowie beim Gehen.
Haltungsgefühl betrifft andererseits die bei verschiedenen Bewegungshandlungen aus biomechanischen
und/oder ästhetischen Gründen einzunehmende Haltung. Letzteres spielt vor allem in den technisch-kompositorischen Sportarten eine wesentliche Rolle. Ähnlich dem Bewegungsgefühl ist auch das Haltungsgefühl mit emotionalen Prozessen und Reaktionen verbunden. Es bedarf selbst mitunter beim langjährig trainierenden Leistungssportler einer Schulung, ganz besonders, um Fehlbelastungen durch Fehlverhalten entgegenzuwirken bzw. vorzubeugen, aber auch, um ein Optimum in der Technik und damit in der Haltungskomponente zu erreichen, die in die Wettkampfleistung eingeht (technisch-kompositorische Sportarten; Skispringen; Fahrlage im Schlittensport). [19]
= Haltungsempfinden

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