Methodische Grundform des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns, in der die Modellierung Grundlage ist, um neue Informationen zu gewinnen.

In diesem Sinne ist die Modellmethode im allgemeinen ein Verfahren, bei dem zunächst Modelle konstruiert werden, mit denen über definierte Objekte (Gegenstände) Erkenntnisse gewonnen werden bzw. Kenntnisse vermittelt werden. Die Modellmethode arbeitet stellvertretend für Objekte mit Ersatzobjekten, die dem Realobjekt in einigen (wesentlichen) Eigenschaften weitestgehend adäquat oder ähnlich sind. Sie gestatten, Strukturen und Funktionen dynamischer Systeme derart abzubilden, daß das Verhalten des Systems in Näherung widergespiegelt wird und eine Simulation des Systemverhaltens möglich wird. Die Modellmethode ist deduktiv (deterministisch) ausgelegt, d.h., sie geht z.B. von mechanischen und physiologischen Gesetzmäßigkeiteil aus, die als richtig und wahr anerkannt sind und leitet hieraus durch eine adäquate Widerspiegelung der Systemrelationen neue Ergebnisse ab.

Arbeitsschritte der Modellmethode sind: Problemformulierung, Modellkonstruktion Modellüberprüfung ( evtl. Modellrevision), Modellsimulation.

Folgende Erkenntnisse können mit der Modellmethode gewonnen werden: Optimierung der Bewegungstechniken; Zielgrößen der sportlichen Leistungen (Leistungsprognose); Führungsgrößen der Zusammenhänge leistungsbestimmender Parameter im Voraussetzungstraining, im Techniktraining sowie für bestimmte Verhaltensweisen, z.B. taktische Spielkonzepte; Wertigkeiten, Bestandteile und Zusammenhänge in der Leistungsstruktur der jeweiligen Sportart; langfristige individuelle Voraussetzungen der sportlichen Leistungsentwicklung (Eignungsvoraussetzungen);Gesetzmäßigkeiten der Optimierung motorischer Lernprozesse und Handlungssteuerung; Effektivierung des Aufbaus der Trainingseinheiten, Mikro- und Mesozyklen sowie der Periodisierung des ganzjährigen und mehrjährigen Trainingsprozesses. [70]