In der Strategie und Taktik die einem Sportler mehr oder minder bekannte Abweichung der Realisierungswahrscheinlichkeit in einer Entscheidungssituation von der absoluten Erfolgssicherheit einer Handlung.
Ein Sportler ist risikobereit, wenn er bei einer Entscheidung zwischen mehreren Alternativen diejenige wählt, deren erfolgreiche Lösung einen großen Handlungsnutzen (Ergebnisvorteil) erbringt, die Wahrscheinlichkeit des Mißlingens aber groß ist und damit die Erfolgschancen erheblich reduziert sind. Die gewohnheitsmäßige Neigung zu Handlungsrisiken bezeichnet man als Risikoeinstellung. Die Größe des taktischen Risikos einer Handlungsalternative wird bestimmt, indem der mögliche Verlust, der durch die gewählte Handlung eintreten kann, mit deren Auftrittswahrscheinlichkeit in Beziehung gesetzt wird. Das Risiko ist gering, wenn der bei Mißlingen eintretende Verlust gering ist oder sehr selten eintritt; das Risiko ist hoch, wenn der Verlust sehr hoch oder sehr wahrscheinlich ist. So ist das Risiko des Ballverlustes eines Stürmers vor dem gegnerischen Tor geringer als vor dem eigenen. Im „Stechen“ eines Reitturniers muß der zuerst startende Reiter mit hohem Risiko schnell reiten und Abwürfe riskieren. Der zuletzt startende Reiter kann sein Risiko kalkulieren, weil er die Zeit und die Anzahl der Fehler seiner Konkurrenten kennt. Hochspringer oder Gewichtheber nehmen oftmals das Risiko, bereits mit ihrem Anfangslimit zu scheitern, auf sich, um bei Gelingen gegenüber ihren Konkurrenten durch die geringere Anzahl der Versuche im Vorteil zu sein. [2]