Widerspiegelung und geistige Durchdringung der Beziehungen zwischen Handlungsziel, Realisierungsbedingungen und Lösungsmöglichkeiten von Situationen.
Die Situationsanalyse ist Bestandteil der Handlungsorientierung. Auf der Grundlage selektiver Wahrnehmung sucht der Sportler die für die Aufgabenlösung bedeutsamen Informationen, differenziert und identifiziert sie durch Vergleich mit seinem Wissen und seinen Gedächtnisabbildern und erkennt die wesentlichen Merkmale und Zusammenhänge der Situation. Für die Situationsanalyse ist es wichtig, die relative Gleichzeitigkeit der einzelnen, zusammenhängenden Situationsmerkmale als sogenannter „Signal-Wahrnehmungs-Komplex“ zu erkennen. Durch spezielles Situationstraining und häufige Wettkampfteilnahme erwirbt der Sportler die Fähigkeit, den wahrscheinlichen Verlauf und die Entwicklung von Wettkampfsituationen im Sinne der Situationsantizipation vorauszusehen bzw. durch Assoziationserfahrungen in häufig wiederkehrenden Situationen z. T. unbewusst richtig zu handeln. Die Qualität der Situationsanalyse wird nicht nur durch die Wettkampferfahrung beeinflusst, sondern in hohem Maße auch durch das spezielle Wissen und die außerordentliche Vielfalt der Motivationen und Emotionen der Sportler. [2]