Versehrtensport

Zumeist synonym und/oder umgangssprachlich für Behindertensport verwendet.

Versehrtensport wurde zunächst in Lazaretten angewandt und verbreitet, namentlich dort, wo während und nach den beiden Weltkriegen mit Kriegsversehrten zur Wiederherstellung ihrer Leistungsfähigkeit Gymnastik, Turnen und andere Körper- bzw. Leibesübungen absolviert wurden. Während des 2. Weltkrieges waren sportliche Übungen bereits fester Bestandteil der Heilbehandlung verletzter Soldaten. Dabei löste die Bezeichnung „Versehrter“ den Begriff „Krüppel“ ab, der bis zu dieser Zeit Verwendung fand. Die sportlichen Aktivitäten gingen von den Kriegsversehrten (Körperbehinderte, Seh- und Hörgerschädigte) aus, deren Übungen zur Wiedererlangung individueller körperlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten immer zielstrebiger durchgeführt wurden und die den Begriffsinhalt „Sport“ in weiten Teilen erfüllten, so daß es schließlich zur Prägung des Terminus „Versehrtensport“ kam. Diese Bezeichnung fand sich auch im amtlichen Sprachgebrauch wieder, z.B. im Namen des Sportverbandes der Versehrten: Deutscher Versehrtensportverband (DVS). Während dieser Verband 1975 nach langen inhaltlichen Diskussionen die Bezeichnung „Versehrtensport“ durch „Behindertensport“ aktualisierte – der neue Name lautete nunmehr Deutscher Behinderten-Sportverband (DBS)- blieb in der damaligen DDR der Terminus Versehrtensport sowohl als Wort wie auch vom Inhalt her noch erhalten. „Versehrtensport“ gehört auch heute noch zum offiziellen Sprachgebrauch, er wird z.B. bei der Namensgebung von Sportvereinen oder Landesbehindertensportverbänden verwendet. Häufig werden damit bewußt die Traditionen und Anliegen des Vereins betont. [5; 53]

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