Wettkampffunktion

Aufgabe und Wirkungsweise, die der Wettkampf zu erfüllen hat.

Im Laufe der historischen Entwicklung haben sich unter den jeweiligen gesellschaftlichen Bedingungen die Wettkampffunktionen stabil herausgebildet. Zugleich sind bestimmte Wettkampffunktionen durch unterschiedliche Gesellschaftssysteme besonders betont, manchmal auch mißbraucht worden.

Im allgemeinen werden folgende Wettkampffunktionen anerkannt und wirksam: politische, soziale, kommunikative, kulturelle, leistungsfördemde, selektive und motivierende. Die Wettkampffunktionen wirken in gegenseitiger Beziehung.

  • In der politischen Wettkampffunktion kommt zum Ausdruck, wie das jeweilige Gesellschaftssystem die Ergebnisse des Wettkampfes wertet. So werden beispielsweise bei Olympischen Spielen die Ergebnisse, die die Angehörigen einer (nationalen) Olympiamannschaft erzielt haben, politisch genutzt, um den Entwicklungsstand des Leistungssports in einem Land zu demonstrieren
  • In der sozialen Wettkampffunktion wird darauf orientiert, gemeinnütziges Anliegen mittels Wettkämpfen zu erfüllen (Benefizveranstaltungen); zugleich werden Freundschaften zwischen Teilnehmern und Organisatoren geschlossen usw.
  • Mittels der kommunikativen Wettkampffunktion werden die Beziehungen zwischen den Teilnehmern (Sportler, Kampfrichter, Organisatoren usw.) geknüpft und gefestigt 
  • Die kulturelle Wettkampffunktion kommt darin zum Ausdruck, daß Wettkampf und Kultur innig verknüpft werden (Sport als Element der völkischen Kultur). Wettkämpfe werden deshalb zu Recht mit kulturellen Veranstaltungen verbunden (besonders bei Eröffnungs- und Abschlußveranstaltungen)
  • Die leistungsfördernde Wettkampffunktion stimuliert die Teilnehmer dazu, beim bevorstehenden Wettkampf die sportlichen Leistungen auf möglichst hohem Niveau zu vollbringen (gute Plazierung, Rekord)
  • Die selektive Wettkampffunktion führt zur Auswahl von Sportlern für systemhafte Förderungen (z.B. in Aufbauwettkämpfen, Nominierungswettkämpfen, Klassifizierungswettkämpfen)
  • In der motivierenden Wettkampffunktion kommt zum Ausdruck, daß der Sportler angeregt wird, seine Einstellungen und Haltungen zur Leistungssteigerung zu entwickeln, um im Wettkampf möglichst erfolgreich abzuschneiden.

Wenngleich die Wettkampffunktion die Wettkämpfe in hohem Maße zum Mittel der sportlichen Leistungssteigerung macht, haben sie doch auch zugleich die Aufgabe, den Sportler darauf vorzubereiten, den Wettkampf als persönliches Erlebnis und als Freude zu erleben. [38; 68]

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