Altersnorm soziale

Maßgebende Forderung und Erwartung, die in einer gegebenen Gesellschaft an Individuen bestimmter Altersgruppen mit einiger Verbindlichkeit gerichtet ist.

Altersnormen leiten sich grundlegend aus der jeweiligen +-Altersposition von Individuen in der menschlichen Ontogenese ab. Wie diese unterliegen sie historischen Veränderungen und beträchtlichen interkulturellen Divergenzen. In entwickelten Gesellschaften sind sie teilweise juristisch fixiert (z.B. Schulpflicht, Alkoholverbot für Minderjährige usw.); andere Altersnormen können je nach Schichtzugehörigkeit, materieller Lage, Bildungsstand sowie individuellen Erziehungs- und Bildungsansichten der maßgebenden Erziehungsträger divergieren. Generell sind Altersnormen als eine wesentliche Bedingung für die Entwicklung von sozial- und leistungsbezogenen +-Alterseigentümlichkeiten zu betrachten, da sie Einstellung, Verhalten und Leistung bestimmter Altersgruppen maßstabsetzend regulieren. In dieser Funktion werden Altersnorm ebenfalls bei sportlicher Betätigung deutlich. Sie umfassen konkrete Einstellungs-, Verhaltens- und Leistungserwartungen, deren Einhaltung im Übungs- bzw. Wettkampfhandeln entsprechend gefordert und evaluiert wird. Besonders in der leistungssportlichen Betätigung sind verhaltens- und leistungsregulierende Altersnormen vielfach bereits in jungen Jahren mit hohen Niveau- und Verbindlichkeitsansprüchen verbunden, die entsprechend zur Persönlichkeitsentwicklung beizutragen geeignet sind (z. B. sportliche Lebensweise, Fair play, Zielstrebigkeit in Training und Wettkampf). [74]

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