Körperbehindertensport

Inhalt und Formen sportlicher Tätigkeit von Körperbehinderten.

Körperbehindertensport wird von einer großen Gruppe behinderter Menschen betrieben, denen eine gesundheitlich bedingte Bewegungseinschränkung gemeinsam ist. Eine Bewegungsbeeinträchtigung liegt vor, wenn aufgrund einer physischen Dauerschädigung des Halte- und Bewegungsapparates oder einer langfristigen bzw. chronischen Erkrankung von inneren Organen die körperliche Betätigung so stark beeinträchtigt ist, daß eine erfolgreiche Alltagsbewältigung nicht im vollem Umfang wie bei Nichtbehinderten gewährleistet ist. Unter sportlichem Aspekt werden Körperbehinderte in Rollstuhlfahrer, Cerebralparetiker (Hirngeschädigte mit Bewegungseinschränkungen), Amputierte und andere Bewegungseingeschränkte (Les autres) klassifiziert. Für sie wurden unter Berücksichtigung ihrer spezifischen körperlichen Fähigkeiten völlig eigenständige Sportarten entwickelt, so z.B. für Rollstuhlfahrer Rollstuhlbasketball, für Amputierte oder andere Gehbehinderte Sitzball, Sitzvolleyball, Sitzfußball und für Cerebralparetiker Elektro-Rollstuhl-Hockey. Darüber hinaus werden viele andere Sportarten betrieben, die auch von Nichtbehinderten ausgeübt werden – so unter anderem Leichtathletik, Schwimmen, Wintersport, um nur einige zu nennen. Aufgrund der differenzierten Ausführungsmöglichkeiten entsprechend der jeweiligen Körperbehinderung wurden durch die internationalen Behindertensportorganisationen veränderte Regel- und Wettkampfbestimmungen festgelegt. Als internationale Sportorganisationen fungieren für die

– Rollstuhlsportler: ISMWSF – International Stoke Mandeville Wheelchair Sports Federation
– Amputierten und Les autres: ISOD- International Sports Organisation for the Disabled
– Cerebralparetiker: CP-ISRA- Cerebral Palsy International Sports and Recreation Association.

So bedingt die große Vielfalt der möglichen Schädigungen am Halte- und Bewegungsapparat, einschließlich der Bewegungseinschränkungen als Folge innerer Erkrankungen, bei der Durchführung nationaler und internationaler Meisterschaften die Einteilung der Körperbehinderten in viele Schadensklassen (z. B. 9 Klassen für Amputierte, 6 Klassen für Les autres, 8 Klassen für Rollstuhlfahrer, 8 Klassen für Cerebralparetiker), was einen hohen organisatorischen und zeitlichen Aufwand zur Folge hat. Um die Überschaubarkeit bei Wettkämpfen zu verbessern, sind in den internationalen Föderationen Bemühungen im Gange, mittels veränderter Klassifizierungsrichtlinien eine markante Reduzierung dieser Schadensklassen zu erreichen. [5; 53]

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