Gefühl der Verunsicherung, Bedrohung und Gefährdung, das in der Konfrontation mit unbekannten, schwierigen oder existenzbedrohenden Situationen entsteht und unter diesen Bedingungen als Warnsignal eine gesundheitssichernde und lebenserhaltende Schutzfunktion erfüllt.
Die Angst erzeugt spezifische Antriebslagen, die von Ausweichen und Meiden (Fluchtreaktionen) bis zu verschiedenen Varianten von Angriffsreaktionen (Flucht nach vom) reichen können. Massive Angst reduziert das Kontrollbewußtsein und löst +-Affekthandlungen aus. Wird Angst durch die gedankliche Vorwegnahme bevorstehender Bewährungssituationen oder Ereignisse ausgelöst, spricht man von +-Erwartungsangst, wie sie bei Sportlern im Vorfeld von für sie bedeutungsvollen Wettkämpfen auftreten kann. Vielfältige Angstreaktionen können im Training beim Neulernen schwieriger Übungen bzw. Elemente, nach Verletzungen, Stürzen oder auch schadlos überstandenen kritischen Situationen sowie bereits durch das unmittelbare Erleben solcher Ereignisse bei anderen Trainingspartnern oder Wettkampfgegnern auftreten. Abbauwege und Überwindungsschritte sind Angstkontrolle und Gewöhnungsprozesse. Angstbeherrschung oder Überwindung erfordert Mut. Ängstlichkeit als Persönlichkeitsdimension kennzeichnet einen Erlebens- und Reaktionstyp, der bereits bei geringen und objektiv harmlosen Anlässen überhöhte Angst produziert. Die ungenügende Bewältigung angstbesetzter Situationen und Erlebnisse kann über Fehlverarbeitungen zu psychischen Störungen führen, die nicht selten eine psychotherapeutische Behandlung erforderlich machen. [44]