Beweglichkeit

Motorische Fähigkeit;  Voraussetzung zum Erreichen hinreichend großer Amplituden in der Exkursion der Gelenke bei der Ausführung von Bewegungen oder der Einnahme bestimmter Haltungen.

Die Beweglichkeit hat eine konstitutionelle, eine energetisch- konditionelle und eine koordinative Grundlage. Konstitutionell bedingt ist sie durch den anatomischen Bau des passiven Bewegungsapparates, d. h. durch Gestalt und Berührung der Gelenkflächen und die dadurch bedingten Freiheitsgrade der einzelnen Gelenke, durch die Gelenkkapseln und die das Gelenk sichernden Bänder sowie die Dehnbarkeit der bindegewebigen Bestandteile der Muskelzüge, also der Sehnen und der Muskelhüllen (Faszien). Energetisch-konditionell bedingt ist sie durch die Kraftfähigkeit der bewegenden Muskeln, die in den Grenzbereichen der möglichen Exkursion gegen einen erhöhten inneren Widerstand arbeiten müssen. Koordinativ bedingt ist sie durch die erforderliche Feinregulation der Tätigkeit von Agonisten, Antagonisten und Synergisten in ihrem Zusammenspiel und durch die damit verbundene Regulation des Tonus der Muskeln, die sich möglichst ohne inneren Widerstand verlängern müssen. Aspekte der Beweglichkeit sind die aktive und die passive Beweglichkeit Durch Training kann die durch äußere Kräfte erreichbare höhere Amplitude der passiven Beweglichkeit bis auf 90% der anatomischen Beweglichkeit, einer beim lebenden Organismus nicht erreichbaren theoretischen Größe, gesteigert werden. Die Ausprägung der Beweglichkeit ist im Training in allen Sportarten von Bedeutung, besonders in den Sportarten und Disziplinen, in denen Bewegungen mit großer Amplitude leistungsbestimmenden Charakter tragen (Gerätturnen, Schwimmen, Sportgymnastik, Hürdenlauf, Handballtorwart u. a.). Trainiert wird die Beweglichkeit durch allgemeine und spezielle statische und dynamische Dehn- und DehnKräftigungs- Übungen, aktiv oder mit Unterstützung durch Fremdkräfte (Schwerkraft, Partner u. a.). In neuerer Zeit haben Methoden des Stretching verbreitet Einsatz gefunden. Artverwandte, aber nicht identische Begriffe zur Beweglichkeit sind Gelenkbeweglichkeit, Dehnfähigkeit, Gelenkigkeit, Spreizfahigkeit, Entspannungsfähigkeit, Biegsamkeit. MARTIN ( 1991) unterscheidet im Rahmen der Beweglichkeit und des Beweglichkeitstrainings Gelenkbeweglichkeit (mit konstitutionellen und koordinativen Anteilen) und Dehnfähigkeit der Muskulatur. [62]

= Flexibilität

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