Koordinative Fähigkeit; relativ verfestigte und generalisierte Leistungsvoraussetzung zur Realisierung von Bewegungshandlungen aufgrund einer fein differenzierten und präzisierten Aufnahme und Verarbeitung sensorischer Informationen unterschiedlicher Modalität.
Die Bedeutsamkeit der sensomotorischen Differenzierungsfähigkeit für die Sportpraxis ergibt sich aus dem für die Bewegungstätigkeit wichtigen Zusammenhang von Information und Verhalten. Die Güte der Ausführungsregulation bzw. auch der Bewegungsprogrammierung, der efferenten Signalgebung und Reafferenz (Bewegungshandlung, Bewegungskoordination) hängt in starkem Maße vom Tempo und Niveau der sensomotorischen Differenzierung ab. Im Sinne einer Basisfunktion hat die Fähigkeit zur Differenzierung der Informationen des inneren Regelkreises eine hohe Praxisrelevanz. Die kinästhetische Differenzierungsfähigkeit sichert eine hohe Genauigkeit und Ökonomie der Bewegungshandlungen. Kriterien sind die Differenzierung und Reproduktion von Gelenkwinkelstellungen, von zeitlichen Bewegungsparametern sowie von Muskelspannungen. Spezieller Ausdruck sind die in der Sportpraxis als Bewegungs“gefühl „, Wasser“gefühl“, Ball“gefühl“ (Bewegungsempfinden) usw. bezeichneten Sachverhalte. Die sensomotorische Differenzierungsfähigkeit ist besonders im Nachwuchstraining als Grundlage für Erfolge im motorischen Lernen auszuprägen (Geschicklichkeit, Steuerungsfähigkeit, Muskelentspannungsfähigkeit, Kinästhesie). [19]